Wenn man Wolken essen könnte, würden sie nach Apfel-Honig-Challah schmecken.
Die locker-luftige Fluffigkeit des Germteigs ist erstaunlich. So erstaunlich, dass sie beim Backen direkt über den Backformrand gekrochen ist, und dem Challah seine wunderbar unordentliche Optik gibt.
Was das besondere an dieser gigantischen Portion Germteig ist?
Der Honig.
Ich habe dafür selbstgemachten Löwenzahnhonig verwendet – du kannst aber jede Art von Honig verwenden. Lass dich von der großen Honig-Menge nicht abschrecken, das gehört so. Ist ja schließlich auch ein Prachtstück an Germteig.
Die Äpfel.
Wie es sich im Herbst so gehört stammen die Äpfel für das Challah aus „eigener Sammlung“. Was heißt: von den Apfelbäumen, die am Zufahrtsweg zu unserem Haus wachsen. Sie sind nicht perfekt, haben Dellen und Hubbel und auch braune Stellen. Aber das ist okay.
Die Eier.
Wenn du ab und zu auf meiner Facebook-Seite vorbeischaust, dann weißt du bestimmt auch, dass sich in meinem Garten drei Enten tummeln. Die Indischen Laufenten namens Josefine, Paul und Elsa schenken mir jeden Tag zwei Eier. Wunderhübsche, mit hellblauer oder hellgrüner Schale. Die Eier im Challah stammen natürlich von den beiden Entendamen.
Honig, Äpfel und Eier können wohl nachhaltiger nicht sein. Und darum schmeckt auch das Apfel-Honig-Challah so nach Wolken.
Apfel-Honig-Challah – für einen Laib mit 23 cm Durchmesser
- 115 g Butter plus etwas mehr für die Form
- 450 g glattes Weizenmehl
- 177 ml warmes Wasser
- 220 g Honig – zB. Löwenzahnhonig
- 2 Eier
- 3 Eidotter
- 2 TL Trockengerm
- 2 TL Salz
- 1-2 Äpfel – am besten dem eigenen Garten
4 EL der Butter in einem kleinen Topf schmelzen und abkühlen lassen. 2 EL der geschmolzenen Butter mit dem Mehl, 110 g Honig, den Eiern, Wasser und den Eigelben sowie dem Germ und dem Salz in einer großen Schüssel verkneten. Ich habe dafür den Knethaken der Küchenmaschine verwendet. So lange kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsplatte geben und mit der Hand noch einmal etwa 10 Minuten kneten.
Den Teig zurück in die leicht gebutterte Schüssel geben und mit einem EL Butter bestreichen. Die Schüssel mit Plastikfolie abdecken und an einem warmen Ort aufgehen lassen. Etwa 1,5 Stunden, bis sich das Volumen des Challah-Teigs verdoppelt hat.
In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in dünne Scheiben schneiden, die etwa einen halben Zentimeter dick sind. Ist der Teig aufgegangen, kippen wir ihn wieder auf die Arbeitsfläche und kneten ihn durch. In ein großes Rechteck formen, mit der Hand oder dem Nudelholz. Die Apfelspalten gleichmäßig drauf verteilen und den Teig von der Längsseite aufrollen. Wieder weiter mit der Hand verkneten und ein zweites Mal in der Schüssel, zugedeckt mit Plastikfolie ziehen lassen. Diesmal für eine weitere Stunde. Der Teig wird sich wieder etwa verdoppeln.
Den Challah-Teig aus der Schüssel nehmen und zu einer Rolle verkneten. Von der einen Seite der Rolle zu einer Schnecke formen und in die ausgefettete Backform geben. Mit Plastikfolie abdecken und noch einmal 45 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 190 Grad vorheizen. Die restliche Butter mit 110 g Honig in einem kleinen Topf schmelzen. Den Teig mit der Hälfte der Honig-Butter bestreichen und auf der untersten Schiene etwa 35 Minuten backen. Das Apfel-Honig-Challah wird wunderbar aufgehen.
Ist das Challah durchgebacken, aus dem Ofen nehmen und in der Form noch heiß großzügig mit der restlichen Honig-Butter bestreichen. Den Laib etwa eine halbe Stunde in der Form abkühlen lassen und dann heraus lösen.
Selbstverständlich kannst du aus dem Challah auch einen klassischen Zopf oder Knopf formen. Für den Zopf wie dir bestimmt bekannt ist drei Stränge formen und einen Zopf flechten. Für den Knopf machst du dasselbe, allerdings mit dünneren Strähnen und wickelst den fertigen Zopf einmal um die eigene Achse.
Eigentlich braucht es für diese Variante des Challahs nicht mehr, als ein wenig Butter obendrauf. Apfel und Honig geben dem Gebäck so viel Aroma, dass man es gar nicht mit Marmelade bestreichen möchte. Egal ob zum Frühstück, Kaffee oder als Betthupferl.
4 Comments
Du hast vergessen zu schreiben, wann das Wasser dazukommt…..
Jaaa stimmt, Dagmar, das habe ich tatsächlich! Vielen Dank für den Hinweis!
Das Wasser gehört mit den andern Zutaten auch in die Schüssel. Ich habe es nun ergänzt 🙂
Danke und liebe Grüße,
Conny
Sieht das Lecker und Fluffig aus <3
LG Farina
Was für eine tolle Variante des Challah, so ein Scheibchen würde ich jetzt gerne…