Weißt du eigentlich, wie meine Rezepte entstehen? Manchmal, ja eigentlich ziemlich oft, werfe ich einfach wirr und wild ein paar Zutaten in eine Schüssel von denen ich glaube, sie würden zusammenpassen. Rühre ein wenig und nach einer halben Stunde im Backofen geschieht dann das Zauberwerk: Man kann es essen.
Seltener inspirieren mich Menschen und Erinnerungen zu neuen Rezepten. Bei diesem Apfelkuchen mit Masalachai war das der Fall. Ich habe ehrlich keine Ahnung, wieso ich mich jetzt gerade an Nina erinnere, die eigentlich – und ja das klingt hart aber so ehrlich muss ich sein – keine große Rolle in meinem Leben gespielt hat und das auch jetzt nicht mehr tut. Ein lieber Mensch, der mal da war, man eine gute Zeit miteinander hatte, aber dann auch wieder ging. Damals war es Nina für mich, vielleicht bin ich es gerade für jemand anderen. Wer weiß.
Nina ging, Chai blieb
In einer Sache hat mich Nina jedenfalls nachhaltig beeinflusst: Sie hat mir den ersten richtig handgemachten Chaitee gekocht. Aus Gewürzen, die sie in einen Topf gab, außergewöhnlich lange köcheln ließ und den Tee am Ende mit einem Schuss Milch verfeinerte. Herrlich! Meine Nase kann sich noch immer an diesen Duft erinnern, der durch ihre kleine Küche zog.
Fazit der Geschichte: Nina ging, Chaitee blieb und mit ihm die Idee für diesen herrlichen Apfelkuchen mit Masalachai. Man könnte sich einreden, der Apfelkuchen sei gesund, weil immerhin die Hälfte davon aus Vollkornmehl ist. Aber die Hauptsache ist doch, dass er schmeckt. Und das tut er, jawohl! Du musst dir unten nur die Bilder ansehen und wirst feststellen, dass der Apfelkuchen wahnsinnig saftig ist. Der Tee wird extralange eingekocht, eine Essenz wenn man gerne übertreiben möchte, und mit gefühlten tausend Gewürzen in den Teig gegeben. Ein richtiges Gewürz-Feuerwerk würde ich sagen und eines, das uns an diesen doch noch recht kalten Apriltagen schön warm hält. Danke, Nina!
Der Apfelkuchen ist
- mit Chaitee und Gewürzen verfeinert
- super saftig dank geriebener Äpfel im Teig
- schön dicht
- intensiv im Geschmack
- schlicht und dadurch wunderschön
Apfelkuchen mit Masalachai – für eine 23 cm Springform
- 230 ml Wasser
- 3 EL Schwarzteeblätter, ich habe Oolong genommen
- 130 g glattes Weizenmehl
- 150 g Vollkornmehl
- 1,5 TL Backpulver
- 1 TL Ingwerpulver
- 1/2 TL gemahlener Kardamom
- 1/4 TL schwarzer Pfeffer
- 1/2 TL Nelkenpulver
- 1/2 TL Zimt gemahlen
- 170 g weiche Butter + etwas mehr für die Backform
- 220 g brauner Zucker
- 3 Eier
- 122 g Jogurt
- 2 große Äpfel, gerieben
Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und die Backform buttern. In einem kleinen Topf das Wasser zum Kochen bringen und den Schwarztee hinein geben. Den Schwarztee etwa 5 Minuten köcheln lassen. Den Tee durch ein feines Sieb in eine saubere Tasse gießen und die Teeblätter weggeben. Den Tee wieder zurück in den sauberen Topf geben und noch einmal so lange köcheln lassen, bis in etwa ein Schnapsglas Tee übrig ist. Den Teesud abkühlen lassen.
In einer Schüssel die beiden Mehlsorten, das Backpulver und die Gewürze mischen. In einer Rührschüssel die Butter mit dem Zucker hellgelb aufschlagen. Das dauert etwa 7 Minuten. Die drei Eier einzeln untermixen. Danach den Tee unterrühren. Die trockenen Zutaten unterheben, gefolgt vom Jogurt. Den geriebenen Apfel ausdrücken, sodass nur noch wenig Wasser übrig ist. Die Äpfel vorsichtig unterheben.
Teig in die Backform gießen, glatt streichen und auf mittlerer Schiene mindestens eine Stunde backen. Wenn die Äpfel sehr saftig sind, kann es auch mal 1,5 Stunden brauchen. Unbedingt eine Stäbchenprobe machen!
Kuchen in der Form auskühlen lassen und mit Staubzucker bestreut servieren.
Der Apfelkuchen ist übrigens nicht nur wegen der Äpfel so wunderbar saftig, sondern auch weil ich Jogurt in den Teig geschummelt habe. Jogurt, Topfen oder Rahm wirken wahre Wunder im Kuchen und ich habe noch nie einen mit diesen Zutaten gegessen, der trocken gewesen wäre. Wenn du dir also mal nicht sicher bist, wie du einen einfachen Rührteig saftig bekommst, greif auf diese Milchprodukte zurück.
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