Also ganz ehrlich – schon langsam blicke ich da ja nicht mehr durch. Was ist nun Marmelade, was Konfitüre und was Gelee? Eigentlich war mir das ja immer klar. Aber: Was darf man sagen und wo haben uns diverse EU-Verordnungen einen imaginären Riegel vorgeschoben? Anstatt zu politisieren (ich hab ja eh keine Ahnung) gibts hier den Glasl-Check:
Marmelade – gilt eigentlich nur für Zitrusfrüchte
Ja, da hast du richtig gelesen. Nach aktuellen EU-Vorschriften dürfen nur Fruchtaufstriche aus Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen als Marmelade bezeichnet werden. Zum Glück gibs bei uns in Österreich eine Sonderverordnung, die auch Aufstrichen aus ausgewählten anderen Früchten den Verkauf als Marmelade erlaubt. Dazu kommt, dass sie mindestens 200 Gramm Früchte bei einem Kilo Marmelade enthalten muss.
Konfitüre – würde ich ja Marmelade nennen…
Laut der EU-Konfitürenverordnung (ja, die gibts tatsächlich!) versteht man unter Konfitüre einen Fruchtaufstrich aus ein oder mehreren Sorten Obst, die zerkleinerte oder zerdrückte Früchte enthalten. Du müsstest also zu Erdbeermarmelade, Blaubeermarmelade oder Marillenmarmelade Konfitüre sagen. Seltsam, oder?
Gelee – Marmelade aus Fruchtsaft
Das Gelee ist wohl der am einfachsten zu identifizierende Aufstrich. Es wird aus Fruchtsäften und Zucker hergestellt und an ihrer glatten Konsistenz zu erkennen. Kein Körnchen wird den Genuss stören.
Sind wir nun gscheiter? Auch nicht wirklich. Ich sag immer Marmelade zum liebsten Brotaufstrich, und mag mich der ein oder andere EU-Abgeordnete ruhig mit dem nackigen Finger anklagen.
Mir wurscht. Marmelade ist Marmelade.
Heute habe ich eine besonders fruchtige Marmelade für dich – genauergesagt ein Brombeer-Holunder-Apfel-Gelee. Ohne störende Körner, die in den Zähnen hängen geblieben. Anstatt gekauftem Obstsaft wird frisch zubereiteter Saft aus frischen Beeren und Holunder eingekocht und zu Marmelade verarbeitet. Die Holunderbeeren waren die letzten, die ich meinem Bäumchen dieses Jahr entlocken konnte. Eine wunderbare Sommererinnerung, die mich hoffentlich noch lange bis in den Winter hinein begleiten wird.
Brombeer-Holunder-Apfel-Gelee – für 4 Gläser á 250 ml
- 500 g Brombeeren
- 400 g Holunderbeeren
- 400 g Äpfel
- Saft einer Zitrone
- 600 g Gelierzucker 2:1
Die Brombeeren verlesen, waschen und mit 125 ml Wasser in einen großen Topf einmal aufkochen. Das Beerenpüree durch ein Sieb streichen und dabei den Saft in einer Schüssel darunter auffangen. 375 Milliliter davon abmessen.
Die Holunderbeeren verlesen, waschen und von den Stilen entfernen. Die Äpfel waschen, das Kerngehäuse entfernen und klein schneiden. Apfelwürfel und Holunderbeeren wieder mit 125 Milliliter Wasser aufkochen und ein paar Minuten köcheln lassen., bis die Äpfel weich sind und die Beeren Saft ziehen. Dann wieder das Obst durch ein Sieb streichen und den Saft auffangen – da sollten sich 400 Milliliter ausgehen.
Die beiden Säfte vermischen, den Zitronensaft dazu geben und mit dem Gelierzucker in einem großen schweren Topf zum Kochen bringen. Unter Rühren etwa 4 Minuten sprudelnd kochen. Nach den 4 Minuten die Gelierprobe machen. Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, in heiß ausgespülte Gläser füllen. Sofort verschließen und über Kopf abkühlen lassen.
So. Und was magst du am liebsten. Marmelade, Konfitüre oder Gelee?
Und sag jetzt nicht Nutella!
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