Italien ist toll! Nicht nur wegen dem Meer, der Architektur und der Pasta. Die Italiener haben auch einen ausgesprochen feinen Sinn für Süßes. Eines meiner ersten Rezepte auf dem Blog war ein Kuchen namens Caprese al Limone (entschuldige die Foto-Qualität, damals war die Automatik-Einstellung der Kamera mein bester Freund). Ein wunderbar saftiger Zitronenkuchen. Und heute gibts die zweite süße Verführung aus Italien! Die ist so gut, dass ich mich richtig zusammenreissen musste, um die Füllung nicht pur aus der Schüssel zu schlecken. Mit dem Probieren ist das nämlich so eine Sache. Die dringend benötigte laufende Qualitätskontrolle während des Backens bringt nämlich mit sich, dass am Ende nur halb so viel Kuchen da ist wie geplant. Hm.
Cannoli (Mehrzahl von Cannolo) kommen aus Sizilien und bestehen aus zwei Komponenten: Aus einer knusprigen Teigrolle, die in heißem Fett frittiert wird (oh yeah!) und einer cremigen Füllung aus Ricotta, Kakao und Schokolade. Ricotta klingt als Füllung auf den ersten Blick ein wenig eigentümlich, schmeckt aber herrlich. Der Haken an der Sache: Cannoli schmecken eigentlich nur in Italien richtig gut. Und in Fett ausbacken ist jetzt auch nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Ich stelle mir dafür eine richtig üppige italienische Nonna vor, die über einen großen Topf wacht und alles fest im Griff hat. Die Fettkelle genauso wie das Küchenpapier, auf dem die Cannoli-Röllchen abtropfen.
Darum gibts an dieser Stelle die einfachere Variante: eine Cannoli-Tarte. Anstatt den Teig in Fett zu frittieren wird er einfach im Ofen gebacken. Spart uns von den gefühlten 2000 Kalorien pro Stück immerhin … so schätzomativ 300. Das ist doch schonmal was.
Die Füllung aus Ricotta und Amaretto kommt dem Original aber ziemlich nahe. Traditionell kommen in Cannoli auch noch kandierte Früchte wie Orangen oder Zitronen, die habe ich aber in dieser Version frech weggelassen. Wer möchte, kann das auch mit dem Amaretto tun, wobei ich euch wirklich rate, nicht auf ihn zu verzichten.
Italienische Cannoli Tarte – für eine Springform mit 28 cm
- 260 g glattes Weizenmehl
- 100 g Kristallzucker + 2 TL für die Creme
- Prise Salz
- 1 TL Zimt
- 80 g kalte Butter
- 1 Ei + 1 Ei für die Creme
- 1 EL Milch
- 550 g Ricotta
- 2 TL Amaretto
- 90 g dunkle Chocolate Chips
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Als erstes bereiten wir den Boden der Cannoli Tarte zu. Dafür in einer großen Schüssel Mehl mit Zucker, Zimt und Salz vermischen. Die Butter in Würfel schneiden und dazugeben. Mit den Fingerspitzen oder der Küchenmaschine zu einer krümeligen Konsistenz verarbeiten. Ei und Milch dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten.
Den Teig nun dünn ausrollen, bis er in deine Tarteform passt. Idealerweise hat die Backform übrigens einen Hebeboden, dann kannst du den Kuchen nachher problemlos rausheben. Teig vorsichtig in die gefettete Springform heben. Während wir nun die Cannoli-Creme zubereiten, wandert der Tarteboden in den Kühlschrank.
Los gehts mit der Creme – also dem besten Teil der Cannoli-Tarte. Den Ricotta mit Amaretto, dem Ei und Zucker in einen Mixer geben und verquirlen. Schokochips unterheben. Das wars auch schon! Die Creme in den Tortenboden geben und glatt streichen. Etwa eine halbe Stunde im Backofen auf mittlerer Schiene backen. Der Tarteboden sollte am Rand ein goldbraun werden. Cannoli Tarte aus dem Backofen holen und vollständig auskühlen lassen.
Wenn du willst kannst du, so wie ich, die Tarte noch mit geschmolzener Schokolade überziehen.
Am besten schmeckt die Cannoli Tarte, wenn du sie vor dem Servieren ein paar Stunden ziehen lasst. Und natürlich mit ein paar Spritzern Schokosauce obendrauf.
Erkennst du übrigens das Geschirr? Es ist schon ziemlich altes Geschirr von IKEA aus den 80ern und ich habe es vor kurzem auf dem Flohmarkt gefunden. Bei solchen Funden werde ich immer ein wenig nostalgisch. Wunderbar!
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