Toastbrot ist ja so eine Sache. Eigentlich sollte ich ja gar keinen mehr davon essen – zu viel Weißmehl, zu wenig volles Korn. Aber ab und zu muss es zum Frühstück mein liebstes Lieblingsritual sein: honiggetränkter Toast. Man geht dafür wie folgt vor:
Eine Scheibe Toastbrot nehmen und in den Toaster stecken.
Butter und Honig bereitlegen.
Noch heißen Toast mit spitzen Fingern rausfischen.
Zuerst mit Butter, dann mit Honig bestreichen.
Heraus kommt eine glitschig-göttliche Übereinkunft von Brot, Honig und Butter.
Schnell essen und von vorne beginnen. Ich liebe es!
Dieses süße Toastbrot mit Mandeln hat das aber gar nicht nötig. Es ist für sich ein Träumchen aus knuspriger Kruste und feinem Teig. Eigentlich kaum verwunderlich, stammt das Rezept ja von meinem lieben Bloggerkollegen Kevin alias Law of Baking.
Ich würde dir heute liebend gerne eine äußerst kreative Geschichte zu diesem Maisbrot erzählen. Wie ich es in einer wilden Nacht mit herumfliegendem Mehl kreiert habe, in der einen Hand der Schneebesen, in der anderen den Honiglöffel. Doch leider … war es ganz anders. Es war vielmehr die klassische Restl-Variante, bei der man in der hintersten Ecke der Speisekammer noch ein offenes Packerl Maismehl findet und das Ablaufdatum naht.
Keine aufregende Geschichte, dafür ehrlich!
Was wäre da naheliegender als ein Maisbrot daraus zu backen? Normalerweise wird es in den USA zu deftigen Eintöpfen und Chillis gereicht. Meine Variante geht aber glatt als Sonntagskuchen durch. Das Maisbrot ist super saftig und durch den Honig auch auf der süßen Seite. Ich habe es vor dem Servieren noch einmal mit Honig beträufelt. Nicht nur weil es schön aussieht, sondern weil es wahnsinnig gut schmeckt. Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass das Brot ohne Honigtopping sehr gut zu Kartoffelgulasch passt.
Die besondere Zutat des Maisbrots ist das selbstgemachte Kürbispürree. Nur drei Esslöffel reichen aus, um dem Brot ein feines Kürbisaroma zu verleihen, das aber nicht zu überschwänglich schmeckt.
Brennnesseln sind jetzt nicht gerade das Nonplusultra, wenn man an kulinarische Höhepunkte denkt. Sie sind einfach ziemlich unsexy, wie sie unser Gärten mit ihren brennenden Bärten überwuchern und man ihnen nur im Ganzkörper-Schianzug Herr wird. Dabei sind Brennnessel gar nicht so übel, wenn man mal weiß, wie sie zu handhaben sind. Ich hab nämlich das Experiment gewagt – noch einmal! – und nach meinem gescheiterten Brennnessel-Spinat einen Brennnessel-Brötchenkranz gebacken. Und es war gut. Ausgezeichnet sogar. Aber zunächst alles von vorne!
Mein Garten wird jedes Jahr von diesem fiesen Kraut heimgesucht. Manche von ihnen sind ganz klein, andere sind ungefähr so gr0ß wie ein Basketballspieler zu seinen besten Zeiten. Nachdem ich im Herzen ein ziemliches Öko-Mädl bin, dachte ich mir, dass man das doch irgendwie nützen könnte. Für was zum Essen, weil das riecht und schmeckt besser als Jauche, die ich auch schon einmal „zubereitet“ habe. Aber ich schweife ab. Brennnesselbrot. Es schmeckt herrlich. Würzig und grün und intensiv, sodass es nur ein bisserl Butter zur Jause braucht. Die Brötchen selbst sind aus Dinkelmehl und mit frischem Germ geht der Teig schön auf, sodass sie fluffig und saftig zugleich sind. So ein Brötchenkranz macht aber auch richtig was her – warum bin ich nicht schon längst drauf gekommen, Brot so herzallerliebst zu drapieren? Egal – es ist absolut nachbackenswert und trotz der Gefahren der Brennnesselernte auch für Germteig-Neulinge zu meistern.
Ein Brunch ohne Kaffee? Für mich sowieso kein Problem.
Ein Brunch ohne Brot? Undenkbar!
Was aber tun, wenn man mal ein bisserl auf Kohlehydrate verzichten möchte und somit Semmerl, Croissant & Co. wegfallen? Weinen. Bizeln. Sich heulend in Embriostellung in einer Ecke des Wohnzimmers zusammenrollen und hoffen, dass die offizielle Brunchzeit schnell vorbei geht. Oder man macht Slowcarb-Müslikipferl.
Ein Brunch ohne Brot? Undenkbar!
Die sind zwar auch mit Kohlehydraten, aber mit coolen. Solchen, die unsere Verdauung lang beschäftigen und damit mehr Energie verbrennen als sie dem Körper zufügen. Daher kommt auch der Begriff Slowcarb. Klingt nach einer trockenen, staubigen, faden Angelegenheit? GAR NICHT! Die Müslikipferl sind richtig saftig, weil Topfen und Öl in den Teig kommt. Zusätzlich habe ich sie mit Müsli gepimpt, was für Extra-Geschmack und Knusper sorgt. Und Dinkelvollkornmehl verleiht den Kipferln sowieso eine wunderbar nussige Note. Du kannst natürlich ein Müsli deiner Wahl nehmen oder sogar anstatt Früchtemüsli eines mit Schokolade. Verrat es halt dann niemandem, dass die Kipferl etwas an ihrer Gesundheit einbüßen. Das bleibt dann einfach unter uns, okay?
Wie du bestimmt schon mitbekommen hast, ist Frühstück meine Passion. Ich liebe es, mit einer Schlemmerei in den Tag zu starten, sei es mit Porridge, Pfannkuchen oder Smoothie-Bowls. Früher bog sich daher der Tisch, wenn Freunde und Familie zum Brunch kam. The bigger the better war mein Motto – und es musste alles auf den Tisch, was der Kühlschrank hergab. Heute hat sich das ein bisserl verändert. Es gibt nicht mehr all diese kleinen Kinkerlitzchen, von denen man nur kostet, um dann wieder zum Kipferl zurückzukehren. Es müssen nicht mehr die vielen kleinen Schüsselchen sein, Hauptsache die Auswahl ist groß. Im Gegenteil.
Jetzt gibts weniger, aber dafür liebevoller ausgewählte Brunch-Kleinigkeiten. Gute Butter, Käse aus der Region, Eierspeise von den eigenen Enten und frisches, am besten selbstgebackenes Brot. Die Augen glänzen, es wird still am Tisch und ich weiß, dass ich damit genau richtig liege, weil meine Gäste diese Kleinigkeiten in vollen Zügen genießen. Beim letzten Brunch waren Dinkel-Kräuter-Brötchen die Helden im Gebäckkörberl.
Aus Dinkel-Vollkornmehl gebacken und mit einer Extraportion frischer Kräuter im Teig sind sie die perfekte Begleitung zu Käse und Butter. Außen knusprig und innen weich bringen sie alles mit, was man sich von einem Frühstücks-Brötchen wünscht. Schon während des Backens verströmen die Brötchen einen herrlichen Duft in der Küche, der sich natürlich nach dem richtet, welche Kräuter du verwendest. Ich habe ganz klassisch zu Schnittlauch und Petersilie gegriffen, du kannst natürlich genau das benützen, was bei dir im Kräutergarten wächst oder gerade Saison hat. Im Frühling zum Beispiel Bärlauch oder dann im Sommer frischer Koriander oder Basilikum.
Es gibt so Zutaten, denen schenkt man nicht besonders viel Aufmerksamkeit und dennoch ginge es ohne sie nicht. Bei mir sind das Leinsamen. Ein riesiges Glas mit den kleinen Samen steht schon seit gefühlten Jahren im Vorratsschrank, wird immer mal wieder geöffnet und wieder geschlossen. Für Porridge zum Beispiel. Vegane Kuchen oder Chiapuddings. Für dieses Rezept dachte ich mir jedoch, diese unterschätzte Zutat endlich vollkommen ins Rampenlicht zu stellen. Ein Leinsamenbrot soll es sein.
Doch zuvor ein paar Facts rund um das heimische Superfood Leinsamen
Ja, du hast richtig gelesen, ich habe das böse Wort benützt, das sonst nur für exotische Keimlinge verwendet wird. Für mich sind Leinsamen nämlich echte kleine Wunderkörnchen.
Leinsamen regen die Verdauung an. Wie das geht? In den Schalen sind Schleimstoffe versteckt, die bei im Darm Wasser binden und dadurch aufquellen. Das, was sich gerade im Darm befindet, gewinnt durch die Quellwirkung an Volumen (das ist gut!) und das wiederum sorgt für eine gesunde Verdauung.
Wer viel Leinsamen isst, sollte unbedingt viel trinken, denn nur dann können die Samen wirken. Klingt logisch, wo sie doch Unmengen an Wasser brauchen, um aufzuquellen.
Aus Leinsamen wird auch das bekannte Leinöl gewonnen. Wusstest du, dass Leinsamen zu 70 Prozent aus Fett bestehen? Spannend, gell?! Das Beste daran ist jedoch, dass es sich bei den Fetten um mehrfach ungesättigten Fettsäuren handelt, die unserem Körper gut tun.
Aber nun zurück zum Leinsamenbrot. Das Brot ist kein großes Hexenwerk. Es basiert auf einem einfachen Germteig, der lang gehen muss und gut geknetet wird. Es ist also kein Vorteig nötig – was dir natürlich Zeit spart, wenn du spontan backen möchtest. Ich mag das Brot sehr, weil ich auch den Geschmack von Leinsamen sehr gerne habe. Dadurch, dass die Leinsamen vor dem Backen gemahlen werden, musst du keine lästigen Körner zwischen den Zähnen befürchten.
Das Leinsamenbrot ist außen schön knusprig und innen wunderbar saftig. Ich esse es liebend gerne zur Jause, denn mit Hummus oder leckerem Weichkäse (Hallo, Camembert!) gibt es ein richtig gutes Team ab. Außerdem ist das Leinsamenbrot mit seinem rustikalen Look ein Blickfang auf dem Jausenbrett.
Zeit ist heute ja etwas sehr sehr kostbares. Obwohl wir um den enormen Wert wissen, messen wir ihr allerdings nicht so viel liebevolle Zuwendung bei, wie sie eigentlich verdient hätte. Oder wir versklaven sie sogar, zerteilen sie wie eine Torte in Stunden und Minuten, damit sie zu unserem eingetakteten Leben passt. Schade eigentlich, denn im Grunde ist die Zeit auch dazu da, sie zu vergeuden. Wie das geht? Ein schönes Plätzchen suchen, die Schuhe ausziehen und die Socken auch, der Sonne zublinzeln und … nichts weiter. Das wars auch schon. Kein affektiertes „Füße in der Sonne“-Foto für Instagram. Keine Fachzeitschrift in der Hand. Kein Faceboook-Status, der unsere momentane Relax-Stimmung für alle Freunde zur Schau stellt. Einfach nur du und die Zeit.
Brot lehrt uns wieder, wie wertvoll Zeit ist
Klingt gut? Finde ich auch. Leider gehöre ich auch zu diesen Menschen, die das Leben und die Uhr nach ihren Wünschen diktiert und viel zu selten einfach nichts tut. Darum übe ich in letzter Zeit häufiger, sie genussvoll zu verbringen. Brot ist hier der perfekte Lehrer für mich. Denn Brot wird nur richtig gut, wenn man ihm Zeit lässt. Ungeduld ist sein größter Feind und macht es zäh und ungenießbar – also eh fast wie bei uns Menschen. Brot braucht Zeit zum Aufgehen, damit Germ oder Sauerteig ihren Zauber tun können. Und auch beim Kneten gleiten die Minuten sprichwörtlich durch die Finger.
Heute habe ich eine kleine Geduldsprobe für dich, die zur warmen Suppe genauso passt wie zu Nutella: einfaches Buttermilchbrot. Es kommt mit nur ganz wenigen Zutaten aus und ist auch ganz einfach gebacken. Du brauchst also kein Brotback-Profi zu sein, damit es so aussieht wie auf den Fotos.