Ich mag alte Dinge mit Geschichte. Geschirr, in denen schon hunderte Male gekocht wurde, genauso wie Traditionen und Rezepte. So wie Buchteln. Eigentlich sind Buchteln ein total alter Hut, den ich in meiner Jugend ständig ignoriert habe. Sie waren wohl nicht hip genug, altmodisch. Was war ich eigentlich für ein Idiot?!
Mittlerweile weiß ich, dass es kaum etwas besseres gibt als frisch gebackenen Germteig. Alleine die Zubereitung macht mich glücklich! Darum verrate ich dir heute ein altes Familienrezept für ganz klassische, österreichische Buchteln.
Die Buchteln sind herrlich aromatisch, fluffig und in meiner Version werden sie mit drei verschiedenen Füllungen serviert. Marmelade ist der Klassiker, aber weil ich Powidl so liebe, kommt auch das intensive Zwetschgenmus in die Teigklöße. Als dritte Füllung im Bunde habe ich mich für Mohn entschieden. Die Mohnfülle passt übrigens auch zu vielen anderen Kuchen und Germteig-Kreationen! Sie ist super variabel!
Achja: Wer die Buchteln gerne als süßer Hauptgang isst, macht einfach eine Portion cremige Vanillesauce dazu. Das Rezept mag ich dir natürlich auch nicht vorenthalten.
Die Buchteln sind
- unglaublich fluffig
- dreifach gefüllt: mit der Lieblingsmarmelade, Powidl (Zwetschgenmus) und Mohn
- auch als süße Hauptspeise mit Vanillesauce ein Hit
- etwas zeitaufwendiger, da der Germ etwas braucht, um aufzugehen
- ein österreichischer Mehlspeis-Klassiker
Die weltbesten Buchteln nach einem alten Familienrezept:
Dreierlei Buchteln
- 20 g Germ
- 100 ml Milch lauwarm
- 250 g glattes Weizenmehl
- 1 Ei
- 1 Eidotter
- 50 g Kristallzucker
- 50 g Butter geschmolzen
- Marmelade nach Wahl
- Powidl nach Wahl
- 100 g Mohn gemahlen
- 75 g Kristallzucker für die Mohnfüllung
- 1/2 Pkg Vanillezucker
- 15 g Butter
- 1 EL Rum
- Zimt
- 95 ml Milch für die Mohnfüllung
- 1 EL Honig
- 1 Pkg. Vanillepuddingpulver
- 3 EL Kristallzucker für die Vanillesauce
- 750 ml Milch für die Vanillesauce
Außerdem brauchst du:
- Backform, Bräter oder Reindl mit rund 30 cm Länge
Zubereitung
- Als erstes bereiten wir einen geschmeidigen Buchtelteig zu. Den Germ in der Hälfte der Milch auflösen und mit ein wenig Mehl zu einem Vorteig anrühren.Wichtig! Die Milch darf wirklich nur lauwarm sein! Ist sie zu heiß, tötet sie die Kraft des Germs wieder ab
- Den Vorteig etwas Mehl bedecken und zugedeckt an einem warmen Ort 20 Minuten gehen lassen.Restliche Milch, Ei, Dotter, Salz und Zucker und flüssige Butter verrühren, Vorteig und restliches Mehl dazugeben und mit den Knethaken des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig zudecken und noch einmal etwa 20 Minuten rasten lassen.
- Nun ist der Teig wunderbar aufgegangen und geschmeidig! Aus dem Germteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche eine Rolle formen. In etewa 12 gleich große Stücke teilen. Aus jedem Teil eine kleine Kugel formen und leicht flach drücken. Ich habe das immer in der Handfläche gemacht, so habe ich die beste Kontrolle über den Teig.
- Jeweils mit einem Teelöffel Marmelade, Powidl oder Mohn füllen und verschließen. Ich habe das einfach immer abwechselnd gemacht, sodass ich am Ende gar nicht mehr wusste, was wo drin ist. Das steigert den Überraschungseffekt!In eine vorbereitete Form schlichten und – ja wirklich! – zugedeckt ein letztes Mal 20 Minuten rasten lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Buchteln für 20-25 Minuten backen, abkühlen lassen und mit Staubzucker oder Vanillesauce servieren.
- Für die Mohnfüllung einfach Zucker, Vanillezucker, Butter, Mohn, Rum, Milch, Honig und Zimt vermischen und einmal aufkochen. Gut durchrühren und abkühlen lassen.
- Einfacher als diese Vanillesauce gehts kaum: Die Milch mit Zucker und dem Puddingpulver in einen Topf geben und erhitzen. Dabei ständig mit dem Schneebesen rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Traditionell werden Buchteln mit Erdbeermarmelade gefüllt. Im Grunde kannst du aber mit allem experimentieren, das dir zur Verfügung steht. Zum Beispiel mit halbleeren Marmaldegläsern, die du aufbrauchen willst. Clever, nicht?
Manche Omas wälzen die Germteigkugeln vor dem Backen noch zusätzlich in geschmolzener Butter. Dem steht natürlich nichts im Wege, wenn du willst. Ich lasse diese unnötigen Kalorien aber weg, da ich finde, man merkt eigentlich nichts von der Extra-Butter.
Wenn du genauso wie ich auf Traditionelles stehst, lege ich dir meine Rezepte für Pofesen und die Nusspotize ans Herz!
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