Eigentlich wollte ich heute etwas ganz anderes schreiben. Irgendeine Geschichte aus meinem Leben – einen netten Schwank oder eine Anekdote. Stattdessen sitze ich jetzt da und kann kaum glauben, dass mir das passiert ist, wovor ich wahrscheinlich am meisten Angst habe: scheitern.
Oder auch: versagen. Etwas nicht packen, verbocken oder auch – ganz ordinär – verkacken. Es ist wahrlich ein grausliches Gefühl und als Mensch, bei dem immer alles wie am Schnürchen läuft, trifft mich das natürlich umso mehr. Ich frag mich dabei: Wieso passiert das ausgerechnet mir? Warum hab ich das nicht vorher kommen sehen? Das kann doch nicht stimmen!!!
Aber dieses Grübeln hilft auch nichts. Die Tatsache ändert sich nicht, egal wie laut ich schreie oder weine. Es weglache, ignoriere oder im Kopf durchspiele. Oder vorm Schlafengehen visualisiere, dass das ja nur ein mieser Traum war um morgens überglücklich aus dem Bett zu hüpfen. Alles schon ausprobiert. Ist immer noch da, der Fakt des Scheiterns.
Warum ich das hier jetzt so breit trete? Weil dieser Pfirsich-Guglhupf auch nicht grade eine Augenweide ist. Geschmacklich: einwandfrei. Genau das richtige Verhältnis aus fluffigem Teig und süßen Pfirsichen. Nur schaut er halt nicht aus wie aus der Patisserie. Macht nix, sag ich, der passt eh grade perfekt zu meiner Situation und wenn ich diesem Pfirsich-Guglhupf ins imaginäre Auge blicke, dann vielleicht auch dem Fakt, dass mich scheitern eventuell noch besser macht, als ich schon bin. Eventuell.
Einfacher Pfirsich-Guglhupf – für eine 20er Guglhupfform
- 195 g weiche Butter
- 320 g glattes Weizenmehl
- 175 g Kristallzucker + etwas mehr für die Form
- 4 große Eier
- ein paar Tropfen Mandelextrakt
- 1 TL Vanille-Extrakt
- 1/4 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 50 g Sauerrahm
- 2 -3 große Handvoll gewürfelte Pfirsiche
Als erstes heizen wir den Backofen auf 175 Grad Ober/-Unterhitze vor und fetten die Guglhupfform gut aus. Dann streuen wir anstatt des Mehls ein wenig Kristallzucker in die Form, damit der Kuchen nicht anklebt. Die Butter mit dem Kristallzucker fluffig und hellgelb aufschlagen. Danach, eins nach dem anderen, die Eier dazugeben. Vanille- und Mandelextrakt unterrühren. Die Creme sollte jetzt wunderbar leicht sein. In einer zweiten Schüssel vermischen wir das Mehl mit Backpulver und Salz. Abwechselnd mit dem Sauerrahm in den Teig geben und gut unterrühren, aber nicht zu viel mixen. Zum Schluss werden die würfelig geschnittenen Pfirsiche untergehoben.
Den Teig in die Guglhupf-Form geben und für etwa 60 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Die Stäbchenprobe nicht vergessen! Den Teig nach dem Backen noch ein Weilchen in der Form abkühlen lassen, bevor ihr ihn auf einen Teller stürzt. Mit Staubzucker bedeckt servieren.
Das Guglhupf-Rezept ist eine Basisvariante, die mit ganz vielen verschiedenen Sommerfrüchten harmoniert. Anderes Steinobst wie Marillen, Zwetschgen oder Mirabellen passen herrlich zum Teig, aber auch Heidelbeeren oder Birnen.
Serviert den Guglhupf jenen Menschen, die im Leben grad einen großen Bauchfleck hingelegt haben und ein Stückerl Kuchen zum Aufheitern brauchen. Und natürlich allen anderen auch!
4 Comments
Hallo Conny,
der Gugelhupf sieht total lecker aus. Werde ich backen. Wieviel Mehl gehört den in den Teig?
Liebe Grüße
Melanie
hahahaha – da hab ich doch glatt das Mehl vergessen!!! Typisch 😀 Danke für’s Aufmerksam machen! Es sind 320 Gramm – ich habs schon ergänzt!
Alles Liebe,
Conny
Ein Stück zu mir bitte!
Ich finde nämlich dass dieser Guglhupf ganz wunderbar saftig und ansprechend aussieht! Und Pfirsiche mag ich besonders.
LG Sandra
Ja gerne Sandra – ich schick gleich einen auf den Weg zu dir 😉