Heute habe ich wieder einmal ein Geständnis für euch. Ein schlimmes, muss ich zugeben.
Und ein bisserl hab ich Angst, dass ich mich des Foodbloggers Ehre unwürdig erweise. Denn bis vor kurzem hat mein faules Ich Pizzateig immer als Fertigprodukt gekauft. So. Jetzt ist es raus und ich fühle mich … kein bisschen erleichtert!
Aber – und darauf bin ich schon stolz – ich gelobe ab sofort Besserung und mache Pizzateig nur noch selbst.
- Weil Pizzateig selbstgemacht viel besser schmeckt.
- Weil Pizzateig selbstgemacht so herrlich fluffig wird.
- Weil ich bei selbstgemachtem Pizzateig genau weiß, was drin ist.
- Weil Pizzateig kinderleicht ist.
- Weil ich gerne knete.
Man werfe einfach nur Mehl, Germ und noch ein paar andere Kleinigkeiten in die Küchenmaschine, lasse das ganze ein paar Minuten kneten und schon ist das Meisterwerk fast vollbracht. Natürlich legt der brave Pizzabäcker noch selbst Hand an (am durch-die-Luft-wirbeln arbeite ich noch), während er dieses Lied der Pizza Boys mitsummt. Kein Schmäh!
Solltest du, so wie ich in längst vergangenen Tagen, auch zu denjenigen gehören, die sich Pizzateig nicht zutrauen: ich habe ein gelingsicheres Rezept für dich. Versprochen!
einfacher Pizzateig – für 2 dünne oder 1 üppige Pizza
- 450 g glattes Weizenmehl
- 20 g frischer Germ
- 5 g Kristallzucker
- 200 ml lauwarmes Wasser
- 8 g Salz
- 3 EL Olivenöl
Den Germ in ein wenig lauwarmem Wasser auflösen und etwa 10 Minuten stehen lassen. In eine Küchenmaschine mit Knethaken das Mehl geben und alle restlichen Zutaten dazu, auch den aufgelösten Germ. Das ganze funktioniert natürlich auch mit den Händen oder den Knethaken des Handmixers. So lange kneten, bis sich eine runde Teigkugel formt. Auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche noch einmal mit den Händen kräftig durchkneten. Der Teig soll weich und elastisch sein. Den Teig in einer großen Schüssel zugedeckt mindestens 2 Stunden gehen lassen. Er wird sein Volumen ungefähr verdoppeln.
Nach der Ziehzeit den Teig noch einmal durchkneten, wieder zu einer Kugel formen und noch einmal eine Viertel Stunde gehen lassen.
Fertig ist der Teig zum Belegen.
Diesmal habe ich mich für den Klassiker entschieden: Tomatensauce, frische Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Und Knoblauch – reichlich davon. Das wars. Schmeckt fast so wie im Urlaub. Gebacken wurde die fertig belegte Pizza etwa 20 Minuten bei 200 Grad.
Um ja nichts falsch zu machen, buk die Pizza Napoletana auf einer original italienischen Tonplatte von Pepita. Die Platte ist aus hitzebeständigem Terracotta und soll die Wärme optimal in und durch den Pizzateig leiten, damit er besonders gleichmäßig gebacken wird. Auch saugt der Ton die Feuchtigkeit aus dem Teig und macht die Pizza schön knusprig.
Ich muss zugeben: Ob die Pepita wirkt kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich vorher ja noch nie Pizza aus selbstgemachtem Teig gebacken habe. Die Pizza schmeckte jedenfalls herrlich: wunderbar fluffig und obenrum knusprig.
Sag, was ist dein Geheimtipp in Sachen Pizzabacken? Nicht, dass dieses Rezept überhaupt noch zu toppen wäre … Aber man weiß ja nie! Backst du auf einem Pizzastein? Nimmst du eine Extraportion Olivenöl? Oder ein bestimmte Mehl?
Bei Pizza muss ich immer immer immer an Eat Pray Love denken. Die Szene, als Elizabeth Gilbert in Napoli genüsslich Pizza isst und meint „I have a relationship with my pizza!“. Die Pizza sieht SO unglaublich GUT aus. Daher hat sich die Idee in mir festgesetzt, beim nächsten Italientrip einen Halt bei Antica Pizzeria da Michele zu machen und dieselben Worte auszusprechen!
Die Pizzaplatte wurde mir kosten- und bedingungslos von Domital zur Verfügung gestellt. Bilder, Rezepte und Meinungen sind selbstverständlich meine eigenen.
8 Comments
Hi Alena,
schön, dass Du Pizza selber machst. Seitdem ich Pizza selber backe, möchte mein Mann keine mehr bestellen. Nichtmal zum Italiener will er.
Folgender Tip für Dich:
Versuch mal die Schamott Pizzasteine von Tchibo. Aktuell im Programm.
Günstig und superperket für Dein Rezept. Die wärmst Du bei 240 C auf und dann kommt der Teig drauf. Der backt dann schon vor während Du die Pizza belegst. Bei 175C zuende backen.
Die wird so schön knusprig von unten. Ein Traum.
Bei dem Teig nehme ich für 2 Steine:
250 g Hartweizenmehl (vom Großmarkt oder ital. Handel)
250 g Mehl Typ 550
1/2 Beutel Trockenhefe / Dr Oetker
1 1/2 TL Meersalz
1/8 Tl Zucker
3 El gutes Olivenöl
–> verkneten und ca. 30 Minuten gehen lassen. Auf Hartweizenmehl ausrollen und auf den Boden legen.
Die Pizzasauce wecke ich alle paar Monate in kleinen Gläsern aus stückigen Dosentomaten, Salz und Pfeffer selber ein.
Ich reduziere die über 5 Stunden bei kleiner Hitze und püriere diese zum Schluss. Suuuperlecker!
So gehts ganz schnell bei der Zubereitung.
Gutes gelingen und ganz liebe Grüße,
Carina
Liebe Carina,
du hast dir einen sehr verwöhnten Mann herangezogen 🙂 Einen Pizzastein werde ich mir jetzt nicht zusätzlich kaufen denke ich, da ich ja die Terrakotta-Steinplatte habe.
Vielen lieben Dank für dein Rezept, das mit dem Hartweizenmehl klingt interessant und schmeckt bestimmt wie in Italien! Noch dazu mit selbstgemachter Pizzasauce – ich träum mich weg!
Alles Liebe,
Conny
Hi,
ja, mein Schatz ist wirklich sehr verwöhnt *g*
Probier einfach mal die nudelsauce aus. Ist sooo easy. Nur stückige dosentomaten mit frisch gemahlenem pfeffer und meersalz aufkocken. Pürieren und über 5 stunden bei niedriger Temperatur reduzieren und einwecken. Ich koche immer glrich 6 bis 8 liter. Wir essen viel pizza.
Ist auch ne gute base für nudelsaucen oder tomatensuppe oder tomatensugo
Viel Freude beim ausprobieren und ganz liebe grüße, carina
Huhu Conny!
Deine Pizza sieht sooooo toll aus, der absolute Knaller 🙂 Und ich freue mich, dass du zur Fraktion der „Pizzateig-Selbermacher“ gewechselt bist – schmeckt ja auch viel besser!
Meine Mama hat schon immer Pizzateig selber gemacht, aber der war früher meistens fluffig und dicker, also nicht so dünn und knusprig wie meine Mama ihn mittlerweile liebt. Aber immer war und ist es ein Hefeteig 😉 Seit meine Eltern ihren Weber Gasgrill haben, benutzen sie auch einen Pizzastein darin und irgendwann dachten mein Freund ich, dass man den doch auch im Ofen benutzen kann und so haben wir uns einen gekauft – fehlte noch der perfekte Teig. Da gibt es eine ganz tolle Seite, die genauso heißt: http://www.perfekte-pizza.de
Optisch kann die Pizza dort mit deiner nicht mithalten, aber der Teig – oh mein Gott, der Teig. Ich schwöre, der ist eine Offenbarung! Er ist aufwändiger, weil man ihn am besten einen oder zwei Tage ruhen lassen soll, aber das ist es sowas von wert. Allerdings werde ich dein Rezept mal für die Tage testen, an denen man morgens beschließt, dass als Abendessen nur Pizza infrage kommt 😀
Ich benutze übrigens immer Weizenmehl Type 550. Und mein Freund schwört auf schmal geschnittene Gouda-Stifte im Rand (Käserand).
Jetzt habe ich Hunger. Aber erst schau ich mir nochmal das Video mit Liz in der Pizzeria an. Den Film muss ich auch mal wieder gucken 😉
Liebe Grüße,
Alena
Liebe Alena,
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über dein Kommentar freue!
Die Kombi Pizzastein und Grill kannte ich gar nicht, macht aber durchaus Sinn! Nutzt du den Pizzastein dann auch für andere Sachen, wie Galette oder Plunder?
Eine lange Ruhezeit von Teigen stört mich eigentlich gar nicht – man muss es halt nur lang genug vorausplanen. Wie schmeckt der Teig, der so lange zieht? Wie in der Pizzeria? Mehr nach Hefe?
Alles Liebe,
Conny
Liebe Conny,
ich freue mich, dass du dich freust! 🙂 Ja, ich kannte die Kombi auch nicht, aber dieser Gasgrill ist irgendwie so universell, meine Eltern kochen damit ganz viel – eine zeitlang gefühlt ALLES. Nicht nur Fleisch und Fisch, auch Gemüse (in so einer besonderen Pfanne) und PFANNKUCHEN. Und sogar Rührei. Und letztes Jahr zu „Thanksgiving“ haben wir in dem Grill einen Truthahn gemacht. Schon ziemlich cool.
Aber als Student hat man sowas nicht, und deshalb kommt der Stein bei uns in den Ofen und das geht genauso gut und dauert auch nur drei Minuten länger 😉 Ich muss sagen, dass ich den Stein noch nicht für andere Sachen genutzt habe – ich könnte mir vorstellen, dass Galettes damit schön knusprig werden, ich weiß aber nicht, wie gut die Füllung so hohe Temperaturen verkraftet! Ich glaube aber, dass das einen Versuch wert wäre. Hast du es schon probiert? Da wäre ich echt neugierig. Vielleicht mache ich das nach dem Urlaub mal 🙂
Der Teig ist wirklich witzig, weil man ja auch so einen „Vorteig“ macht und der hat, wenn er so lange durchgezogen ist, eine ganz besondere Konsistenz: ganz elastisch, aber kein bisschen klebrig. Ich finde, dass der Teig ziemlich genau wie in meiner Lieblings-Pizzeria schmeckt – oder auch wie in guten Pizzerien in Rom 😀 Also wirklich knusprig und dünn und irgendwie auch hefig, aber gleichzeitig nicht so stark (ist auch nicht sehr viel Hefe drin). Auf jeden Fall wirklich toll!
Liebe Grüße,
Alena
Hallo Conny, was ? Noch nie selber Pizza gemacht? 😉 Jetzt hast du es probiert und richtig toll hin bekommen. Die Pizza sieht zum Anbeissen lecker aus. Vielleicht sollte ich auch mal wieder…Ach ja, ich hab noch eine Rolle Pizzateig im Kühlschrank. Oh je. 😉
Liebe Grüße
Sissi
Hahahaha Sissy, Schwester im Geiste 🙂