Also ehrlich: Ich kann Eva durchaus verstehen! Kein Wunder, dass sie dem Apfel nicht widerstehen konnte, wenn der so prall und rot vor ihrer Nase hing. Kann denn so etwas unschuldiges wie ein pralles Apfelbäckchen Sünde sein? Ich plädiere für unschuldig und habe gleich zwei Kilo des Sündenpfuhls im Klassiker schlechthin verarbeitet: Tarte aux pommes.
Und weil du ja bestimmt, so wie ich, ein Naturbursche – oder eben Mädchen bist, machen wir auch das Apfelmus für die Französische Apfeltarte selbst. Es ist nämlich überhaupt nichts dabei. Alles was du brauchst ist etwas Zeit. Die Apfeltarte ist nicht nur ein elegantes Dessert, sondern auch genau das richtige, wenn du nach einem Tarte-Rezept suchst, das viel verzeiht. Denn bestimmt weißt du, dass Tartes gar nicht so einfach zu backen sind – ich sag nur „Mürbteig“. Auf der Schicht aus knusprigem Teig liegt eine doppelte Portion Apfelmus und obendrauf kommt noch einmal eine Extraportion Frucht.
Meiner Meinung nach würde ich das Apfelmus ja am liebsten so löffeln und der Teigboden ist nur da, um die Früchte im Zaum zu halten. Aber ich würde mir niemals anmaßen, den Franzosen drein zu pfuschen.
Die Apfeltarte ist
- ein französischer Klassiker
- schön cremig und aromatisch
- etwas aufwändiger in der Zubereitung
- eine natürliche Schönheit
- Stück für Stück ein Hochgenuss
- auch ideal als Dessert geeignet
Französische Apfeltarte (Tarte aux pommes) – für eine Backform mit 26 cm Durchmesser
- 150 g glattes Weizenmehl
- 1/2 TL Salz
- 3 EL Kristallzucker + 200 g für das Apfelmus
- 2 Eigelb
- 115 g Butter
- 2 kg Äpfel
- 5 EL Wasser
- 1 Eiweiß
Zuerst machen wir uns an den Teig – mein Feindbild könnte man sagen. Dafür das Mehl mit dem Salz vermischen und mit dem Zucker, Eigelb und einem TL kaltem Wasser vermischen. Es sollte eine bröselige Masse werden. Nun die Butter in Würfel schneiden und ebenfalls einarbeiten. Mit flinken Fingern zu einem glatten Teig verarbeiten, oder so wie ich den Knethaken des Standmixers dafür verwenden. Dabei solltest du schnell arbeiten, damit die Butter nicht zu weich wird. Teig in Klarsichtfolie wickeln und in den Kühlschrank geben bis das Apfelmus fertig ist – oder mindestens eine halbe Stunde.
Zweiter Schritt: das Apfelmus. Wir geben uns nämlich nicht mit der fertigen Variante zufrieden, schließlich backen wir eine Tarte au pommes, sondern kochen das Apfelmus selbst ein. Du wirst begeistert sein wie einfach es ist. 1,5 kg der Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und klein hacken. Gemeinsam mit 200 g Zucker und dem Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze für etwa 35-40 Minuten einkochen. Laufend rühren nicht vergessen! Die Äpfel sollten zu eine
m dickflüssigen Mus zusammenfallen. Apfelmus zur Seite geben und abkühlen lassen.
Nun sind wir beim Finale und stellen die Tarte zusammen. Heizt den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor und hol den Teig aus dem Kühlschrank. Roll ihn aus und lege die Tarteform damit aus, vergiss nicht, den Teig auch am Rand hochzuziehen. Den Teig mit Backpapier abdecken, mit Kichererbsen oder Backbohnen beschweren und 10-15 Minuten im Ofen blindbacken. Danach Bohnen mit Backpapier entfernen, den Tarteboden mit Eiweiß bestreichen und noch einmal für 7 Minuten backen. In der Zwischenzeit die restlichen Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien und in feine Streifen schneiden. Die Hälfte des abgekühlten Apfelmus auf die Tarte geben, mit Apfelscheiben belegen. Den Rest des Apfelmus darüber gießen und noch einmal dekorativ mit Apfelscheiben belegen.
Das Wunderwerk kommt nun noch einmal für 45 Minuten in den Backofen. Vollständig abkühlen lassen, damit du sie aus der Form heben kannst.
Serviere dieses Sündendessert, für das Eva bestimmt nicht nur Adam stehen gelassen hätte, sondern gleich das ganze Paradies, jemandem, der einen guten Apfel zu schätzen weiß. Oder zwei.
1 Comment
Ausdauer ist wichtig. Über Nachthilft keine Methode. Wer aber Fleiß hat, wird
entsprechend belohnt 🙂