Eigentlich fehlt er mir nicht der Fernseher, dieses zeitfressende Monster. Die nervigen Werbespots werden nur selten mit wirklich guten Filmen und Serien unterbrochen, daher hab ich mich vor langer Zeit von ihm getrennt. Lustig sind die Reaktionen vieler Menschen um mich herum: „Wie weißt du denn dann, was in der Welt vorgeht? Und die ganzen Wissenssendungen – leidet da nicht deine Allgemeinbildung?!“ Ein Leben ohne Fernseher – leider für die meisten Menschen unvorstellbar.
Allerdings gibt es einen Tag in der Woche, an dem ich fast ein bisschen neidisch bin, keinen Fernseher zu besitzen. Wenn nämlich die Trashsisters zur fröhlichen Tatort-Twitterei aufrufen, kann ich nicht mitreden. Darum meide ich die Sonntag-Abende auf sämtlichen Social Media Kanälen – und nehme mir bewusst eine Auszeit vom Internet. Kein Handy, kein Notebook, nur ich. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn wie oft beschäftigt man sich denn intensiv mit dem puren Selbst?
Als Unterstützung habe ich daher etwas zu Knabbern gebacken, damit meine nervösen Finger wenigstens etwas zu tun haben, während ich mich dem Sinn des Lebens widme. Diese knusprigen Knäckekringel aus Roggenmehl sind mit Meersalz und Thymian bestreut und passen perfekt zu einem Glas frischen Weißwein. Anstatt mit Thymian könnt ihr natürlich auch andere Kräuter darüber streuen. Rosmarin zum Beispiel oder Salbei.
Knäckekringel mit Meersalz und Thymian – für 2 Backbleche
- 100 g Mehl + etwas mehr für die Arbeitsfläche
- 125 g Roggenmehl
- Meersalz
- 100 ml Milch
- 50 g kalte Butter
- 1-2 TL getrockneter Thymian
Den Backofen auf 200° Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier ausstatten. Die Mehlsorten mit 1/2 Tl Meersalz vermischen, Milch und kalte Butter in Stückchen hinzufügen. Entweder mit den Knethaken der Küchenmaschine oder den Fingern zu einem glatten Teig verkneten – anfangs ist er leider etwas zickig. Auf der bemehlten Arbeitsfläche sehr dünn ausrollen und Kreise ausstechen. Ich hatte zum Glück zwei passende Ausstecher, ihr könnt allerdings auch unterschiedlich große Gläser verwenden. Der Durchmesser sollte irgendwo bei 10 cm liegen. Die Teigringe auf die Backbleche legen und mit der Gabel mehrmals einstechen. Mit etwas Wasser dünn bestreichen. Mehrsalz und Thymian in einer kleinen Schüssel miteinander vermischen und großzügig über die Teigkringel streuen. Im heissen Backofen ca. 8 Minuten backen und vollständig abkühlen lassen.
Ich wünsche euch fröhliches Knabbern, egal ob mit Tatort, dem Sonntag-Blockbuster oder euch selbst!
8 Comments
Oh klingt das lecker! Und sieht auch noch zauberschön aus! Eine sehr tolle Idee, die bei mir grad auf die Liste wandert, die ausprobiert werden müssen ♥
Das freut mich sehr, Karin 🙂 🙂
Klingt lecker!!! Das mit dem Fernseher kenn ich… wir haben zwar einen (mein Mann ist in einem Haushalt aufgewachsen wo der Fernseher IMMER gelaufen ist, und mehrere vorhanden waren, also der kann leider nicht ohne – aber er schaut schon weit weniger als früher), aber wir haben Kabelfernsehen wieder abgemeldet und nur die „Standardsender“, die vollkommen reichen (und da sagen schon immer alle: eeecht? ;-)). Und mein Papa und Bruder haben z.B. auch keinen Fernseher, ich könnte mir das auch locker vorstellen. Man hat so viel mehr Zeit gell 😉 lg Ulli
Hi Ulli,
ja, das kann ich mir vorstellen, so etwas „anerzogenes“ loszuwerden. Es ist einfach Gewöhnungssache, und dann ohne das Gewohnte auszukommen stelle ich mir umso schwerer vor.
Daher Hut ab, dass ihr in kleinen Schritten dem Fernseher entsagt 🙂
Alles Liebe aus Salzburg,
Conny
Liebe Conny,
Da hast Du ja was leckeres gezaubert 🙂
Ich finde das großes klasse den Mut ohne TV zu leben!
Seit meine bessere Hälfte SKY abonniert hat, schaue ich kaum noch, da ständig Fußball läuft 🙁
Aber es geht auch ohne…
Herzliche Grüße,
Sabine
Liebe Sabine,
hihihi, ja Sky kenne ich aus Erzählungen – und da wie du beschreibst auch hauptsächlich von Sportfans 🙂
Alles Liebe schicke ich dir,
Conny
Hallo liebe Conny,
eine leckere Kreation hast du da gezaubert! Die werd ich bestimmt bald mal nachmachen, auch wenn ich zu den wenigen gehör, die denn Tatort freiweillig nicht oft anschauen…
Aber du hast vollkommen Recht. Die Zeit die man vor dem Fernseher verbringt, von Werbung zugemüllt wird und bei sinnlosen Reality-Shows und diversen anderen Dingen selbst verblödet, könnte man so sinnvoll füllen.
Ich denke es mir so oft, aber v.a. jetzt im Winter, ist es doch irgendwie „schön“, ins warme Wohnzimmer zu kommen und auf der Couch abzuschalten. Und da ich noch daheim wohne, läuft halt zwangsläufig der Fernseher.
Aber ich versuche es diese Woche mal, dem Fernseher aus dem Weg zu gehen, und in dieser Zeit angefallene Dinge zu erledigen (und meine to-do-Liste ist endloooooooos) oder einfach mal anders zu relaxen.
Danke nochmal für dieses tolle Rezept!
Liebe Grüße,
Marina
Liebe Marina,
genau diesen Gedanken habe ich auch oft – sehr oft sogar. Aber zum Glück kann ich es mir zuhause aussuchen und der Mann an meiner Seite sieht das genauso wie ich.
Und ich muss schon sagen, dass das Leben an Qualität gewinnt, wenn man den Fernseher weglässt. Zumindest in kleinen Schritten.
Viel Glück mit deinem Vorhaben – ich finds toll!
Alles Liebe,
Conny