Auf geht’s in die zweite Runde der Marmelade-Action. Die Kriecherl scheinen auf dem Höhepunkt ihrer Reife zu sein, sehr lange werden sie selbst auf dem Baum nicht mehr halten – also bester Zeitpunkt um nochmal den Kochlöffel zu schwingen. Das Aroma ist jetzt einfach unvergleichlich! Den deutschen Namen „Mirabelle“ finde ich ebenfalls bezaubernd, bedeutet er doch „Wunderschöne“.
Grundsätzlich wundere ich mich ja immer, wieso die Menschen nicht viel mehr selbst Einkochen. Es ist wirklich überhaupt keine Hexerei und nicht mal viel Arbeit (vom eigenen Pingeligkeitsgrad mal abgesehen, wie ihr unten erfahren werdet). Die Qualität eigener Marmelade steht in keinem Vergleich zu kommerziellen Produkten, ebenso wie die Kosten. Die Natur bietet uns so viel, wieso nicht mit offenen Armen zugreifen?
Diesmal habe ich zum 3:1 Gelierzucker gegriffen, weil er den Früchten einfach mehr Platz im Glas lässt und die Marmelade dadurch fruchtiger wird. Das Endergebnis schmeckt dadurch etwas säuerlicher als die erste Variante.
Kriecherlmarmelade mit Zimt und Roséwein – 3 Gläser á 200 ml
Zutaten
- 750 g Kriecherl bzw. Mirabellen
- Ca. 250 g Gelierzucker 3:1 – je nachdem wieviel Frucht nach dem Entsteinen übrig bleibt
- 0,5 TL Zimt
- 75 ml Roséwein
Zubereitung
Die Kriecherl entsteinen und in kleine Stücke schneiden. Das Entsteinen war eine wahre Tortur. Ich saß eine gefühlte Ewigkeit beim Herauspulen der Kerns, der sich hartnäckig am Fruchtfleisch festhielt. Dachte ich schon, das Passieren der Kriecherl sei viel Arbeit, wurde ich hier eines Besseren belehrt. Vielleicht lag das aber auch daran, dass meine Kriecherl-Würfel nicht größer sein durfte als ein halber Nagel des kleinen Fingers. Ich habe die Kriecherl auch darum sehr sehr klein geschnitten, damit die Schale am Ende nicht zu störend ist. Bei mir kamen nach dieser Prozedur in etwa 640 g Früchte heraus. Diese Früchte nun mit dem Gelierzucker (nehmt bitte so viel, wie ihr für ein 3:1 Verhältnis braucht) aufkochen und für ca. 4 Minuten sprudelnd köcheln. Rühren nicht vergessen! Am Ende den Roséwein und den Zimt unterrühren und je nach Flüssigkeitsgrad noch 1-2 Minuten weiterkochen. Zur Probe gebt einfach ein bisschen Marmelade auf einen kleinen Porzellanteller und kontrolliert, ob sie schon die für euch richtige Konsistenz erreicht hat. Die Marmelade nun in saubere, heiss ausgespülte Gläser geben und auf den Kopf stellen.
Beim Kosten fiel Moritz natürlich die Zimt-Note auf und auch den Wein schmeckt man deutlich heraus. Die Marmelade war aber so gut, dass ich nicht aufhören konnte, mit dem Löffel die Reste im Topf herauszukratzen. Himmlisch!
2 Comments
Ich habe dein Rezept schön nachgekocht 🙂
Und bin echt begeistert!
Zimt und Roséwein passen perfekt!
Viele liebe Grüße!
Oh, das freut mich aber, Flavio! Schön zu lesen, dass die eigenen Rezepte ausprobiert werden 🙂
Wenn du Lust hast, kannst du mir gern ein Foto senden und ich stelle es im Post dazu online!
Liebe Grüße & einen tollen Freitag,
Conny