Denkt ihr auch manchmal an die Zukunft? Daran, wie ihr euch fühlt und wer ihr mit 70 seid? Ob ihr alt und faltig auf dem Bänkchen vorm Haus sitzt, die Enkelkinder beobachtend und eigentlich kaum mehr zum Glücklichsein braucht. Ich schon. Aber nur selten – weil dieser schöne Gedanke an Falten und Apfelkuchen von Ängsten infiltriert wird. Daran, diejenigen Menschen zu verlieren die ich liebe. Mein Eltern, meinen Partner, meine Freunde. Dass es all die tollen Schauspieler nicht mehr gibt, mit denen ich groß wurde und die jetzt meine Helden sind. Dass sich so viel verändert und ich da nicht mehr mithalten kann. Ein altes Eisen eben.
Es ist ein bittersüßes Gefühl, das die Nackenhaare sträubt. Wie werden wir alle sein in zehn, zwanzig Jahren?
Vielleicht habe ich deswegen so ein Bedürfnis, an Dingen festzuhalten. Marmelade zu kochen. Den Sommer auch noch im Winter genießen zu können und den Herbstgeschmack für den Frühling zu konservieren. So wie diese Kürbis-Marmelade mit Weißwein. Ein Glas wurde gleich verspeist – das andere wandert in die Vorratskammer. Weil ich damit Momente einfange: für die Zukunft – aber noch nicht für das faltige Hausbankerl.
Kürbismarmelade mit Weißwein – für 2 Gläser
- 310 g Kürbispüree (wie dieses hier)
- 80 g Gelierzucker 3:1
- 1/2 Zimtstange
- 3 Gewürznelken
- 10 ml Weißwein
- 1/2 EL abgeriebene Zitronenschale
Das Kürbispüree mit den restlichen Zutaten in einem Topf vermischen und etwa 15 Minutn ziehen lassen. Anschließend unter ständigem Rühren zu einer breiigen Masse einkochen lassen, bis die von euch gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Zimtstange und die Nelken nach der Kochzeit wieder heraus fischen. Ist die Marmelade fertig, schnell in heiß ausgespülte Gläser füllen, schnell zumachen und auf den Kopf gestellt auskühlen lassen.
Serviert die Kürbismarmelade jenen Menschen, mit denen ihr alt werden möchtet.
2 Comments
Liebe Conny,
Diese Gedanken versuche ich zu verdrängen so gut es geht…
Da würde ich manchmal echt Zukunftsängste bekommen.
Dein Marmeladen Rezept ist genial 🙂
Herzlich Grüße,
Sabine
Ich finde die Vorstellung, dass ich 2070 hoffemtlich noch leben werde schon etwas „beängstigent“ 🙂 ich bin aber auch achon gespannt was sichballes im vergleich zu jetzt verändert hat. Hab diesen Sommer an die 20 Gläser Marmelde gekochz 🙂
Die Marmelade sieht sehr lecker aus. Danke für das Rezept, muss ich demnächst mal nachkochem 🙂