Wenn ich könnte, würde ich in die Zeit zurück reisen. So ungefähr 20 Jahre. Damals war Conny noch ein kleines, rotbeschopftes Mädchen und konnte es gar nicht erwarten, dass am Heiligen Abend das Glöckchen bimmelt. Irgendwie hat man es damals schon geahnt, dass das eigentlich Papa ist, der mit der Glocke läutet und nicht das Christkind. Aber ein letzter Funken Hoffnung war immer da.
Als Kind ist die Weihnachtszeit einfach zauberhaft. Man bekommt nicht mit, wie sich die Eltern abstressen für das ganze Drumherum. Genießt einfach: Das tägliche Stück Schokolade vom Adventkalender. Nikolaussackerl. Das Christbaumschmück-Ritual am Heiligen Abend (Die Lichterkette MUSS einfach immer verheddert sein. Gehört dazu). Das gemeinsame Singen von „Stille Nacht“ vor dem Weihnachtsbaum – alle drei Strophen, oder waren es vier? Auspacken. Freuen.
Machen wir uns nichts vor: Es nicht wird mehr wie früher.
Für Erwachsene ist das alles weniger romantisch. Alles muss man selbst machen – vom Adventkalender wo man im vorhinein schon weiß was drin ist bis zum Festessen oder der Deko. Dazu gesellt sich der Weihnachtsstress, der klischeehafte. Man ist so voll mit Arbeit, dass einfach keine Zeit bleibt für die „stillen Tage“. Oder so.
Und jedes Jahr stehe ich wieder vor der Frage:
- Gebe ich Weihnachten nochmal eine Chance, damit es werden kann wie früher?
- Oder lass ich es einfach ganz bleiben?
Weil man die Zeit einfach nicht zurückholen kann. Es wird einfach nicht so wie früher.
Manchmal ist es okay, wenn es nicht wie früher ist. Zumindest in äußerst seltenen Ausnahmefällen. Der magisch Lebkuchen-Kuchen ist so eine Ausnahme. Nachdem dir bestimmt schon aufgefallen ist, dass hier auf dem Blog mit Keksen nur sehr spärlich umgegangen wird, präsentiere ich dir: den Weihnachtskuchen 2015. Mit Lebkuchengeschmack und drei Schichten, die aussehen, als hättest du Stunden in der Küche verbracht.
Der magische Lebkuchen-Kuchen tut den Zauber aber von ganz alleine. Irgendwas geht da vor – und hätte ich im Physik-Unterricht ein bisserl besser aufgepasst, wüsste ich auch was. Du machst eine Masse aus allen Zutaten und während der Kuchen dann im Ofen backt, passiert der Zauber. Vodoo. Weiße Magie. Oder einfach Weihnachten. Der Kuchen trennt sich nämlich in drei herrliche Schichten:
- Pudding – super leckerer, kompakter Pudding, der den Kuchen zusammen hält.
- Creme – samtig-zarte Creme als Zwischenschicht
- Biskuit – lockerer Kuchen mit dem Geschmack nach Lebkuchen
Es ist einfach unglaublich, was da vorgeht. Ich bin entzückt – und du wirst es auch sein, wenn du ihn nachbäckst.
Ein weiterer Grund, Weihnachten dieses Jahr nicht ganz bleiben zu lassen ist der süße Adventkalender von Nadine von SweetPie. Jeden Tag gibts bei ihr ein Türchen zu öffnen und dahinter verstecken sich 24 ganz wunderbare Foodblogger. Und ich. So bekommst du nicht nur richtig Guster auf weihnachtliches Backen, sondern am Ende auch – mit etwas Glück – den ein oder anderen Gewinn. Nadine hat sich nämlich richtig ins Zeug gelegt, sich als Christkind verkleidet und darum gibts richtig tolle Sachen zu gewinnen. Morgen ist übrigens Janina vom Kleinen Kulinarium dran, und ich bin mir sicher, dir wird bei ihrem Rezept das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Magischer Lebkuchen-Kuchen – für eine 21er Kastenform
- 3 Eier
- 30 g Kristallzucker
- 40 g Rohrohrzucker
- 3 EL Honig
- 90 g Butter, geschmolzen
- 350 ml lauwarme Milch
- 80 g Mehl
- 2 TL Lebkuchengewürz
- 1 TL Zimt
- eine Prise Salz
Als allererstes heizen wir den Backofen auf 150° Umluft vor. Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Das Dotter mit den beiden Zuckersorten schaumig rühren. Den Honig und danach die Butter dazu geben. Mehl, Lebkuchengewürz, Zimt und Salz unterrühren. Diese Masse einige Minuten weiter schlagen. Unter ständigem Rühren nach und nach die lauwarme Milch eingießen. (Die Masse ist jetzt sehr sehr flüssig! – Nicht wundern, das ist in Ordnung so!). Das steife Eiweiß vorsichtig unterheben. (Auch das wird wirklich seltsam aussehen. In einen so flüssigen Teig Eiweiß unterheben ist eine merkwürdige Sache. Aber es muss so sein). Die Kastenform buttern und den Teig hinein gießen. 50 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
Der Teig wird schön aufgehen und sich während des Backvorgangs in drei Schichten lösen. Bevor du ihn genießen kannst, muss er aber noch für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank, damit die Creme fest werden kann. Dann fällt er aber ein bisserl zusammen. Nicht enttäuscht sein – das ist okay so.
Das Rezept stammt aus einer Rondo-Beilage von Der Standard von Anfang Dezember. Ich kann ich aber nicht mehr erinnern, welche Ausgabe es war…
Und jetzt verabschiede ich mich in eine Weihnachtszeit, von der ich mir jedes Jahr wieder aufs neue wünsche, wieder Kind zu sein.
Ich freue mich richtig drüber, bei Nadine’s Adventsause dabei sein darf. Es sind so tolle Blogger, noch tollere Rezepte und wirklich einen Klick wert, beim Kalender reinzuschauen!
6 Comments
hi conny! i hab den kuchen grad im rohr und bin sehr gespannt drauf 🙊 war auch a bissi verwundert, weil auch kein backpulver dabei ist.. hoff trotzdem, dass er so schön und magisch wie deiner auf dem bild wird 🍀 schöne weihnachtsfeiertage 🎄☺️
Ich weiss absolut was Du meinst..denk mir das sooft.. aber so ist halt der Lauf der Zeit…
Denke auch man kann sich vielleicht einen neuen „Zauber“ oder „Rituale “ erschaffen und dann sozuagen Weihnachten 2.0 feiern 🙂
Der Kuchen klingt interessant – ich bin ja allein und von daher lohnt sich sowas immer kaum … :/ aber den MUSS ich einfach testen 🙂
Alles Liebe zu Weihnachten <3
Lieber Biggi,
vielen herzlichen Dank für deine lieben Worte!
Du hast sehr recht. Man wird erwachsen und das Gefühl verändert sich. Ich sollte mehr die positiven Seiten sehen…
Ich würde mich freuen, wenn du den Kuchen nachmachst 🙂
Alles Liebe und dir auch noch eine schöne Weihnachtszeit,
Conny
Dieser Kuchen sieht einfach nur ganz wunderbar aus und ich könnte jetzt direkt ein Stück davon naschen!
Die liebe Weihnachtszeit… manchmal ist es schwierig, aber ich finde du solltest Weihnachten eine Chance geben, genau so zu werden wie es für Dich schön ist. Das muss nicht bedeuten, dass es ganz genau so abläuft wie in Kindertagen. 😉
Alles Liebe!
Sandra
Oh vielen Dank Sandra, es freut mich dass er dir gefällt!
Vielleicht wird es ja eines Tages wieder wie früher 🙂
Alles Liebe,
Conny
Das ist ja wirklich zauberhaft! Ich kann mir das gerade absolut nicht vorstellen, wie das funktioniert. Einfach toll!
Danke für den schönen Beitrag zum Kalender ♥
Liebste Grüße
Nadine