Kannst du dich noch an dieses eine Lied erinnern, dass uns den Sommer 2012 versaut hat? Lana del Rey sang damals mit ihrer überdramatischen, eigenwilligen Stimme über die Summertime Sadness und wie sie im roten Kleid und mit auftoupiertem Haar durch die Sommernächte tanzt – traurig, versteht sich. Der Sommer 2012 war ein wunderbarer, sofern ich mich daran erinnern kann. Ich war in Italien, am Gardasee und Verona genauer gesagt, und habe die besten Feigen aller Zeiten direkt vom Baum gegessen. Sie waren gelb, prall und beim hineinbeissen ist mir der Feigensaft übers Kinn getropft. Die werden mir wohl ewig in Erinnerung bleiben. Ich hatte mich beruflich verändert und darum Zeit, in meiner kleinen Küche herumzuwuseln. Alles war ganz wunderbar. Wäre da nicht diese arme Frau gewesen, die uns immer daran erinnerte, doch gefälligst ein bisserl traurig zu sein.
2012 – mein kulinarischer Horizont war noch nicht ganz so weit wie jetzt – habe ich Bekanntschaft mit selbstgebackenem Brot gemacht. Weißbrot wurde es meistens, weil Vollkornmehl noch nicht in meinem Leben erschienen war, und dieses Exemplar hier, das Olivenölbrot, gabs quasi den ganzen Sommer hindurch. Mit frischen Tomaten, zum Frühstück, zum Grillen, in Olivenöl eingetunkt zur Jause. Heute, fünf Jahre später, schafft es das Rezept fürs Brot endlich auf den Blog und mit ihm die Erinnerungen an einen Sommer, den uns Lana del Rey madig gemacht hat.
Das Olivenölbrot ist
- der perfekte Begleiter zum Grillen oder zu Antipasti
- italienisch angehaucht
- fluffig und leicht
- einfach zu backen, auch für Brot-Neulinge
Olivenölbrot – für eine 22er Kastenform
- 300 g Weizenmehl Type 550
- 1 TL Backpulver
- 1/4 TL Salz
- 1/2 Würfel Germ
- 200 ml Wasser, lauwarm
- 1 TL Kristallzucker
- 100 ml Olivenöl
- 1 TL grobes Meersalz
Die Backform gut einfetten und an einen möglichst warmen Ort stellen. Mehl mit Backpulver und Salz mischen. Den Germ zerbröckeln und mit dem lauwarmen Wasser und Zucker verrühren. Germgemisch und Öl in der Küchenmaschine zum Mehl geben und kräftig schlagen. Den Teig in die Backform füllen und die Teigoberfläche der Länge nach ca. 1 cm einschneiden. Mit grobem Meersalz bestreuen. Backform mit Frischhaltefolie abdecken und ein angewärmtes Geschirrtuch darüber legen. Den Teig für das Olivenölbrot auf der Heizung etwa 15 Minuten gehen lassen.
Währenddessen den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Der Teig wird sein Volumen fast verdoppeln und wunderbare Blasen schlagen. Das Brot auf mittlerer Hitze etwa 35 Minuten backen. Aus dem Ofen holen und in der Form abkühlen lassen.
Das Brot tendiert dazu, relativ schnell trocken zu werden, also lagere es unbedingt in einer Brotdose oder eingewickelt in Frischhaltefolie. Oder du nimmst es einfach zur nächsten Grillrunde mit. Tipp: Richtig gut schmeckt das Olivenölbrot leicht gegrillt und mit Antipasti belegt.
Das Olivenölbrot ist vielleicht nicht das gesündeste und saftigste, dafür ist es wirklich einfach nachzumachen und für jede Gelegenheit passend. Also los – gib dir einen Ruck, zieh das rote Sommerkleid an und werf dich in die Küche.
Tipp: Brote findest du auf dem Blog übrigens ausreichend. Zum Beispiel das aromatische Leinsamenbrot, meine Slow-Carb-Roggenbrötchen oder den ausgefallenen Brennnesselkranz!
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