Ich gebs zu: Das Thema Foodtrucks passt heute so gar nicht zur Pfirsich-Amaretto-Sahnetorte. Die übrigens herrlich nach dem letzten Rest vom Sommer schmeckt und von der ich dir etwas weiter unten vorschwärme. Doch vorher muss ich ein bisserl herumgranteln. Wer lieber gleich zum Rezept springen möchte um sich möglichst bald dran zu laben, soll einfach gleich nach ganz unten scrollen. Ich versteh das!
Und jetzt, weil du ja offensichtlich wissen möchtest um was es geht, stelle ich dir eine Frage: Warum um Himmels Willen sind alle Menschen dieser Welt so verrückt nach Foodtrucks?!
Fahrende Restaurants mit Speisen die in den meisten Fällen in die Kategorie Fast Food fallen. Für die man elendig lange anstehen muss, um eine mikroskopisch kleine Probierportionen käuflich zu erwerben. Zu einem Preis, wo ich mir doch bitte erwarte, dass ich das Essen an einem Tisch zu mir nehmen darf, und zwar mit Besteck aus Metall. Nicht aus Plastik. Oder gar mit den Fingern.
Foodtrucks sind die Hipster unter den Würstelstandln.
Hier in Salzburg – oder generell in Österreich – gibts eine sehr lange Foodtruck-Tradition. Die läuft nur einem anderen Namen und nennt sich Würstelstand. Manche stehen den ganzen Tag an ihrem angestammten Platz, andere öffnen erst des Nächtens ihr Tor. Es gibt Würstel jeglicher Couleur mit Semmerln, es gibt Bosna, oft gibts auch Sauerkraut. Warum sich aber am Abend vor der Heißen Kiste keine Warteschlangen bilden, bei denen One Direction die Schamesröte aufsteigt, kann ich mir auch nicht erklären. Vielleicht liegts an der Aufmachung. Foodtrucks gehen ja doch ein wenig mehr mit der Zeit, haben hübsche Logos und fesche Köche. Frischen Basilikum am Kühlergrill. Laktosefreien Karamell-Kaffee zu trinken. Da können die Würstelstandl mit ihrem ehrlich-authentisch abgeranzten Look natürlich nicht mithalten, schon gar nicht mit ihrem Dosenbier.
Ich erhebe daher mein Plädoyer: Begieb dich auf der Suche nach dem nächsten kulinarischen Abenteuer zum Würstelwagen deiner Stadt. Du wirst dort fündig werden.
Doch jetzt: Auf zur Pfirsich-Amaretto-Sahnetorte. Die entführt uns nämlich ein herrliches letztes Mal in den Sommer. An luftigem Rührteig schmiegt sich eine fruchtige Pfirsich-Schicht, die wiederum von üppiger Sahne getoppt wird. Klingt mächtig? Ist sie auch. Aber das ist okay, denn im Herbst dürfen sich wohlgenährte Bäuchlein wieder in Strick & Co. verstecken. Gemeinsam mit den Würsteln.
Pfirsich-Amaretto-Sahnetorte – für eine 26 cm Springform
- 115 g weiche Butter
- 225 g + 5 EL Kristallzucker
- 2 Eier
- ein paar Tropfen Mandelextrakt
- 180 g glattes Weizenmehl
- 2 TL Backpulver
- 170 ml Milch
- 700 g reife Pfirsiche
- 1/8 TL geriebene Muskatnuss
- 1/4 TL gemahlener Zimt
- 1 Prise Salz
- 2 EL Speisestärke
- 4 EL Zitronensaft
- 2-3 EL Amaretto
- 40 g Mandelblättchen
- 40 g Kokosraspel
- 350 g Schlagsahne
Den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Springform mit Backspray besprühen. Butter mit Zucker hell aufschlagen, bis die Masse fast weiß ist, das dauert etwa 5 Minuten. Eier einzeln unterheben und jemals gut mixen. Mandelextrakt hinzufügen. Mehl mit Backpulver mischen, versieben und abwechselnd mit der Milch unter die Eiercreme schlagen. Den Teig in die Springform füllen, glattstreichen und auf mittlerer Schiene eine halbe Stunde backen. Stäbchenprobe machen und vollständig abkühlen lassen.
Während der Boden abkühlt gehts an die Fruchtfüllung. Dafür die Pfirsiche mit heißem Wasser überbrühen, häuten, entsteinen und fein würfeln. Mit 3 EL Zucker, Gewürzen und Salz aufkochen. Die Stärke mit etwas Wasser anrühren und ins Pfirsichmus rühren. Noch einmal kurz aufkochen. Zitronensaft und Amaretto zu den Pfirsichen geben und das Kompott abkühlen lassen.
Den Tortenboden mitsamt der Springform auf eine Platte stellen und das Kompott draufstreichen. Als letztes die Mandeln und Kokosraspel rösten – am besten getrennt, da sie sonst leicht verbrennen. Schlagsahne mit 2 EL Zucker steif aufschlagen. Auf die Pfirsichschicht geben und vorsichtig verstreichen. Mandelblättchen und Kokosflocken draufstreuen und Kuchen aus der Springform lösen. Am besten sofort servieren.
Quelle: Rezept verändert nach Sweet Dreams Ausgabe Juni/Juli 2015
Normalerweise bin ich ja nicht so der Sahnetorten-Typ, wie ihr am Rezepteindex erkennen könnt. Aber: Bei dieser Version mit Pfirsich und Amaretto mache ich eine Ausnahme. Das Kompott verleiht der Torte eine feine Fruchtigkeit, während die Sahne obendrauf für die Üppigkeit sorgt.
Die Torte schmeckt übrigens auch herrlich mit Marillen oder Nektarinen. Und jetzt, wo’s in den Herbst hinein geht, ist eine Variante mit Zwetschgen einen Versuch wert. Oder was meinst du?
2 Comments
So, jetzt will ich wieder nach Salzburg – zu den besten Käswürsteln, die ich je gegessen habe. Am Würstelstand. 🙂
Danke für die wunderbare Erinnerung an wunderschöne Tage in Salzburg und das Bedürfnis, dort bald wieder hin zu fahren!
Die Torte sieht übrigens äußerst köstlich aus! 🙂
Liebe Grüße,
Evi
hahaha – die besten Käsewürstel? Das find ich cool! Schön, dass ich deine Sehnsucht ein bisserl entfachen konnte.
Melde dich doch, wenn du das nächste Mal in der Gegend bist!
Alles Liebe,
Conny