Zuerst einmal möchte ich ein riesiges DANKE an alle von euch loswerden. Eure Kommentare, Nachrichten und Emails nach dem ersten #recover2015-Post waren unglaublich. Unglaublich aufbauend und ermunternd. Es ist schön, euch – virtuell und real – an meiner Seite zu wissen.
Vielleicht kennt ihr das Gefühl: Es zwickt und zwackt irgendwo, vielleicht im Oberbauch, im Brustbereich oder im Unterleib. Es ist jedenfalls irgendwo was, das schmerzt.
Bei mir ist das meistens im Bauchbereich. Leider kündigt sich ein so ein CED-Anfall auch nicht an. Er klopft nicht höflich an der Tür – nein – er schlägt sie ein und steht im Raum. Frech, groß und vorlaut. Überdeckt alles andere, die Wahrnehmung, das klare Denken und das Gleichgewicht.
Eine der Techniken, die mir in akuten Schmerzzuständen hilft, ist die richtige Atemtechnik.
Bevor ich jedoch tiefer ins Thema gehe, möchte ich eines festhalten: Ich bin kein Profi. Weder bin ich Mediziner, noch irgendwie anders professionell ausgebildet. Meine Tipps für #recover2015 sind rein subjektiv und aus der eigenen Erfahrung entstanden – wenn auch manchmal unter professioneller Anleitung.
Ob sie für euch funktionieren kann und will ich nicht versprechen, denn jeder von uns ist anders.
Die richtige Atemtechnik für akute Schmerz-Situationen
Man lernt es ja eigentlich in ganz unterschiedlichen Situationen, richtig zu atmen. Beim Singen zum Beispiel oder beim Sport. Und auf diese Technik greif ich eigentlich auch immer zurück.
Schritt 1: Entspannte Rückenlage einnehmen
Legt euch am besten flach aufs Bett oder eine gemütliche Couch. Mir ist bewusst, dass das leider nicht immer möglich ist und kann selbst ein Lied davon singen. Denn nicht jede Restaurant-Toilette bietet ein gemütliches Sofa zum Hinlegen an. (Sarkasmus!) Sofern ihr aber die Möglichkeit habt, es zu tun – dann ab mit euch in die Horizontale. Mit flach meine ich nicht, dass da keine Kissen unter euch liegen dürfen. Macht es euch auf jeden Fall gemütlich, denn Entspannung ist beim richtigen Atmen (und bei Schmerz!) schon die halbe Miete. In Ausnahmefällen, in denen ich mich nicht hinlegen kann – zum Beispiel im Auto am Beifahrersitz – mache ich die Übung auch im Sitzen.
Schritt 2: Ein- und Ausatmen – und zwar in den Bauch
Ich weiß. Das ist schwer – sehr sogar! Immer, wenn mir das früher jemand erklären wollte, dachte ich mir: Häh?! Ich atme doch in die Lungen – und der Bauch ist eindeutig ein Stückerl weiter südlich! Aber es ist etwas Wahres dran. Wenn ihr tief einatmet, dann füllen sich zuerst die Lungenflügel mit wertvoller Luft, und dann … hebt sich auch die Bauchdecke an! Das Tüpfelchen auf dem i wäre natürlich, wenn ihr ganz regelmäßig atmet. Ganz langsam im Takt. Am Anfang, als ich mich ganz neu mit dieser Übung beschäftigte, glaube ich manchmal zu ersticken. Zu wenig Luft für zu viel Lunge – und in den Bauch muss sie auch rein! Aber ihr werdet sehen – die Regelmäßigkeit kommt mit etwas Übung von ganz allein. Dieser Schritt ist für mich der schwerste, denn das Atmen muss man wirklich üben, bis es locker flockig von der Lunge geht.
Schritt 3: Der Luft Form & Farbe geben
Das mag jetzt vielleicht ein bisserl abgedreht klingen. Und wenn euch das zu crazy ist, dann reichen auch Schritt 1 und 2. Aber … vielleicht probiert ihr es einfach aus und gebt der Luft Textur. Was heißt: Verwandelt die Luft, welche jetzt euren Körper durchströmt, in etwas schönes. In etwas, das eurem Körper gut tut. Beispiel gefällig? Bei mir ist die Luft ganz hellblau – fast schon weiß – und hat die Textur einer Daunenfeder. Das helle Blau ist kühlend und tut mir und der Entzündung meines Körpers gut. Feuer = Rot, Wasser = Blau. Logisch oder? Und die Textur einer Feder kommt einfach von der Zartheit, die dieses Motiv für mich ausstrahlt. Ihr schließt also die Augen und stellt euch die Luft vor, wie sie durch euren Körper strömt. Dabei denkt ihr weder an die Bügelwäsche im Wohnzimmer noch an die tollen neuen Schuhe. Und schon gar nicht an den Schmerz. Konzentriert euch nur auf die Atmung – und wie die Luft aussieht. Es wird sich genau das Bild zeigen, welches euch in diesem Moment gut tut. Wenn es eine knallbunte Perlenkette ist – schön! Oder ein kunterbunter Wasserstrahl? Es darf alles sein.
Wie lange ihr euch dafür Zeit nehmt, bleibt euch überlassen. Ich mach es, wenn möglich, so lange bis der Schmerz vergangen ist. Möglicherweise ist es eine Form von meditativem Zustand, der sich dabei ergibt.
Die richtige Atmung kann in so vielen Situationen ein Rettungsanker sein. Probiert es einfach mal aus!
2 Comments
Liebe Conny☺️,ich kann das gut nachempfinden,ich bin Fibro-Patientin. Und,obwohl mir meistens kalt ist,brauche ich bei einem Schub auch Kühle. Und das mit der Vorstellung wie der Sauerstoff sein soll,kann ich nachvollziehen. Ich bin mit meiner Seele dann immer in Florida an der Beach u dem sanften kühlen Wind. Florida ist meine 2. Heimat,da meine Eltern dort 22 Jahre gelebt haben.
Ich lese deine Rezepte u deine Post’s immer sehr gerne u ich schicke Dir ganz viele liebevolle Wünsche von der Küste,herzlichst
Conny
Liebe Conny,
Ein sehr informativer und interessanter Post 🙂
Die richtige Atmung bringt viel und spart so manche Schmerztablette.
Herzliche Grüße,
Sabine