Brot

Saatenbrot mit Leinsamen | Rezepte sind wie Geheimnisse

April 13, 2016
Vollkornbrot mit Roggen

knuspriges Saatenbrot

Wir Foodblogger sind ja nicht nur Fotografen, Köche und Bäcker. Wir sind auch Hüter der Backofen-Geheimnisse – oder eben nicht. Denn im Grunde verraten wir mit jedem einzelnen Rezept ein kleines Geheimnis. Solche, die wir schon seit Generationen in der Familie weitergeben oder ganz neue, selbst entwickelte Geheimnisse. Manchmal ist auch ein Tipp dabei, wie man kulinarische Tücken gekonnt umschifft: Zum Beispiel was beim Germteig schiefgehen kann oder wie man richtig gute Pfannkuchen backt.

Ein Geheimnis, das ich dir heute nicht mehr länger vorenthalten möchte, ist das Rezept für das geniale Saatenbrot.

Es ist außen wunderbar knusprig, was du schon an der schönen Kruste erkennen kannst. Innen ist das Brot eher rustikal. Das kommt bestimmt durch die Hälfte Vollkornmehl im Teig. Das Saatenbrot macht sich einfach zu jeder Tageszeit gut. Ich liebe es mit selbstgemachter Marmelade (hier Holunderbeere-Brombeer) oder auch einem Stück rassigen Bergkäse zur Jause. Durch den Mohn und die Leinsamen bekommt da Saatenbrot einen tollen Geschmack – ohne mit Brotgewürzen nachgeholfen zu haben. Ich mag das, denn das ist für mich die ursprünglichste Form des Brotbackens.

Rezept für Saatenbrot

Das Geheimnis an diesem Brot? Knete es viel. Soviel, dass du schon glaubst, es ist zu viel. Lass ihm Zeit und Ruhe. Und stell ihm zum Backen eine Schüssel mit heißem Wasser auf den Boden des Ofens. Das wär eigentlich schon alles.

Das Saatenbrot ist

  • nur mit guten Zutaten gebacken
  • herrlich knusprig
  • mindestens genauso gut wie vom Bäcker
  • wunderschön anzusehen
  • perfekt zu Marmelade, Käse oder einfach nur Butter
  • so aromatisch, weil du dir bei der Zubereitung extraviel Zeit nimmst

Saatenbrot-Rezept

Knuspriges Saatenbrot – für einen großen Laib

  • 1 Pkg. Trockengerm
  • 1 EL Honig
  • 200 g Vollkornweizenmehl
  • 200 g Brot Type 550
  • 50 g Haferflocken
  • 25 g Leinsamen
  • 25 g Mohn
  • 1 TL Salz

350 g lauwarmes Wasser mit Germ und Honig verrühren. Die beiden Mehlsorten mit Haferflocken, Leinsamen, Mohn und Salz in einer großen Rührschüssel mischen. Mit dem Knethaken des Standrührgeräts oder den Händen das Wasser einarbeiten, bis eine breiige Masse entsteht. Die Schüssel mit einem Geschirrtuch zudecken und ein paar Minuten stehen lassen. Jetzt tut die Hefe ihren Job.

Nach ein paar Minuten wieder kneten – wie du magst mit der Hand oder mit dem Knethaken. Noch wird der Teig sich etwas ziehen, aber das ist okay so, denn erst nach dem Kneten entstehen die für Brot typischen Glutenstränge. Es gilt also die Deviso: So lange kneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Teig wieder in die Schüssel geben und 1 bis 1,5 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Der Teig sollte sich in der Gehzeit ungefähr verdoppeln.

Nach der Gehzeit den Brotteig herausnehmen und noch einmal eine halbe Minute kneten. Zu einem schönen Laib formen und auf ein Backblech legen. Leinsamenbrot mit Geschirrtuch abdecken und noch einmal eine dreiviertel Stunde gehen lassen.

Nach der Gehzeit den Backofen auf 240 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Oberfläche des Brots mehrmals einschneiden und mit etwas Mehl bestäuben. Auf den Boden des Backofens eine kleine Auflaufform mit Wasser stellen. Das erzeugt etwas feuchten Dampf im Backrohr und macht das Brot knusprig. Das Brot 30 bis 35 Minuten backen. Es wird sich braun färben und wenn es fertig ist einen hohlen Ton abgeben, wenn du auf die Unterseite klopfst.

einfaches Saatenbrot

Was du für dieses Saatenbrot neben den Zutaten unbedingt auch brauchst: Geduld! Denn das Brot muss zweimal richtig lange gehen, damit der Germ seine Zauberkraft entfalten kann. Dabei verdoppelt sich das Volumen und es entstehen feine Luftlöcher, die die Krume wunderbar fluffig machen. Außerdem brauchst du einiges an Armkraft, während du den Teig knetest. Brot wird nur dann richtig gut, wenn es lang genug geknetet wird. Dadurch bilden sich Glutenstränge im Teig, die Brot von Kuchen unterscheiden.

Saatenbrot mit Vollkornmehl

Auch, wenn das Brot Zeit und Geduld braucht, ist es im Grunde ganz easy gemacht und eignet sich auch für Backanfänger.

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2 Comments

  • Reply Alena April 14, 2016 at 13:23

    Das sieht sooooo gut aus… ich liebe selbstgebackenes Brot! Das wird also bald mal ausprobiert 😉
    Liebe Grüße, Alena

    • Reply Conny April 25, 2016 at 10:07

      Oh Alena, schön, dass dir mein Brot gefällt. Ich bin auch so verliebt 🙂

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