Zeit ist heute ja etwas sehr sehr kostbares. Obwohl wir um den enormen Wert wissen, messen wir ihr allerdings nicht so viel liebevolle Zuwendung bei, wie sie eigentlich verdient hätte. Oder wir versklaven sie sogar, zerteilen sie wie eine Torte in Stunden und Minuten, damit sie zu unserem eingetakteten Leben passt. Schade eigentlich, denn im Grunde ist die Zeit auch dazu da, sie zu vergeuden. Wie das geht? Ein schönes Plätzchen suchen, die Schuhe ausziehen und die Socken auch, der Sonne zublinzeln und … nichts weiter. Das wars auch schon. Kein affektiertes „Füße in der Sonne“-Foto für Instagram. Keine Fachzeitschrift in der Hand. Kein Faceboook-Status, der unsere momentane Relax-Stimmung für alle Freunde zur Schau stellt. Einfach nur du und die Zeit.
Brot lehrt uns wieder, wie wertvoll Zeit ist
Klingt gut? Finde ich auch. Leider gehöre ich auch zu diesen Menschen, die das Leben und die Uhr nach ihren Wünschen diktiert und viel zu selten einfach nichts tut. Darum übe ich in letzter Zeit häufiger, sie genussvoll zu verbringen. Brot ist hier der perfekte Lehrer für mich. Denn Brot wird nur richtig gut, wenn man ihm Zeit lässt. Ungeduld ist sein größter Feind und macht es zäh und ungenießbar – also eh fast wie bei uns Menschen. Brot braucht Zeit zum Aufgehen, damit Germ oder Sauerteig ihren Zauber tun können. Und auch beim Kneten gleiten die Minuten sprichwörtlich durch die Finger.
Heute habe ich eine kleine Geduldsprobe für dich, die zur warmen Suppe genauso passt wie zu Nutella: einfaches Buttermilchbrot. Es kommt mit nur ganz wenigen Zutaten aus und ist auch ganz einfach gebacken. Du brauchst also kein Brotback-Profi zu sein, damit es so aussieht wie auf den Fotos.