Manchmal kommt der Steinbock in mir durch. Dann werden benutzte Geschenkpapierreste aufgehoben, Gesichtscreme-Proben verwendet (auch wenn sie mir gar nicht zusagen) und Zuckerperlen eingesammelt. Darum machte mein Steinbock-Herz schiere Luftsprünge, als ich Christina’s Blogpost mit dem Rezept zum Radieschengrün-Pesto las. Ich wusste ja bisher nicht, dass man das auch essen kann!
Und was soll ich sagen: Es ist grandios! Leicht scharf, aromatisch und durch Parmesan und Nüsse schön sämig. Ihr merkt, ich werde schon wieder ganz aufgeregt, wenn ich nur an diese ultimative Resteverwertung denke.
Manchmal nennen wir zu Hause unsere Katze „Baiser“. Wir nennen Sie nicht schön französisch „Beseee“ sondern so wie man’s schreibt: „Baisa“! Und weil wir unser Kätzchen also immer Baisa nennen, kam derselbige gestern auf meine Grapefruit-Tarte. Nicht, weil wir irgendwen zu Hause Grapefruit nennen würden, sondern weil die liebe Ursula von Soap|Kitchen|Style zu 1 in 3 im März eingeladen hat und sich diesen Monat alles um Zitrusfrüchte dreht.
Unter der Baiserhaube versteckt sich spritziges Grapefruit-Curd auf knusprigem Mürbteigboden. Ein Gedicht aus Aromen und Konsistenzen, sehr zu Ehren unseres Stubentigers. Wusstet ihr übrigens, dass Katzen süß nicht schmecken können? Arme Geschöpfe…
Habt ihr schon die Geschenke für alle eure Lieben zusammen? Einschließlich dem Briefträger, der netten Bäckersfrau von nebenan oder den Nachbarn? Bei mir findet sich immer jemand, den ich in der noch so sorgfältigen Geschenkeplanung vergesse.
Für alle, die wie ich lieber ein Geschenk mehr zu Hause haben (zur Sicherheit – falls Bekannte spontan am 24. zum Weihnachtsliedersingen vorbei kommen), gibt’s heute bei Sasibella meinen „Für alle Fälle“ Kuchen im Glas, diesmal die Weihnachtsedition mit Gewürzen, Beeren und Nüssen.
„…Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenne ich, ich bin schon längst ausgebacken…“
Die Goldmarie hat schon alles richtig gemacht mit ihrem Brot, darum wurde sie auch von Frau Holle mit Gold belohnt. Wir belohnen uns heute selbst mit diesem Stollen, der ganz ohne Trockenfrüchte auskommt, die sowieso immer aus dem Kuchen gepickt werden. Dafür ist er mit Nougat gefüllt. Und wer braucht schon Trockenfrüchte, wenn man Nougat haben kann…
„… Schneewittchen lusterte den schönen Apfel an, und als es sah, dass die Bäuerin davon aß, so konnte es nicht länger widerstehen, streckte die Hand hinaus und nahm die giftige Hälfte…“
Vergiftet ist dieser Apfel natürlich nicht, aber dafür „lusterte“ ich ihn mindestens genau an wie das Schneewittchen es tat, bevor ich es in das Päckchen für Sonja steckte. Unter der Schokoschicht verbirgt sich Karamell und darunter versteckt sich wiederum ein Apfel voller Vitamine. Geht ja fast als gesunder Snack durch, oder?
Ich hab euch ja bereits von den zarten Annäherungsversuchen zwischen der Zwetschge und mir erzählt. So recht wollte es bisher noch nicht funken und daher blieben unsere Zusammenkünfte eher bei netten Bekanntschaften als leidenschaftlicher Liebe. Aufgeben möchte ich trotzdem nicht und habe daher noch einmal einen Schritt auf die Zwetgsche zu gemacht. Diesmal nicht mit Sauerrahm sondern mit Ricotta. Und in Muffinform, bei der ich meistens schwach werde.
Wir befinden uns zwar immer noch mitten im Sommer und eine locker-flockige, nur aus Luft und Beeren bestehende Leckerei wäre vielleicht passender, aber manchmal muss es einfach Schokolade sein. Oder besser Schokolade und Karamell. Immerhin schickt der Herbst in unseren Breitengraden schon seine Boten voraus, nämlich bunte Blätter, Morgennebel und die ersten dicken Mäntel in den Schaufenstern.
Aus dem Buch „Süße Sünden“ der Londoner Hummingbird Bakery habe ich schon unzählige Dinge nachgebacken. Ganz besonders beliebt bei Freunden und Familie (und vor allem mir!) sind die Cheesecakes. Es gibt sie in schokoladig, nussig, buttrig, fruchtig oder allen anderen möglichen Geschmacksrichtungen die ihr euch nur vorstellen könnt. (Aber nicht so wie Bertie Bott’s Jelly Beans in der Geschmacksrichtung Ohrenschmalz oder Seife – irgendwo muss ja schließlich Schluss sein!) Ich stehe total auf die cremige Konsistenz, die auf der Zunge zergeht und die Vielfältigkeit der Variationen.
Mein Schwiegerpapa hat sich zum Geburtstag eben so einen Cheesecake gewünscht, da kann ich natürlich nicht nein sagen! Diesmal gibt’s also einen Karamell-Schokoladen Cheesecake mit Haselnüssen. Ein zartschmelzender Traum, an dem sich locker ein ganze Heeresschar an hungrigen Schwiegervätern satt essen könnte, denn mit 1 kg Gewicht habe ich nicht übertrieben!