Manchmal verwandelt sich unsere Küche in ein Hexenhäusl. Da steht dann der große, schwere, dunkelblaue Riess-Topf am Herd und aus ihm steigen aromatische Dämpfe empor.
Es duftet süß und sauer gleichzeitig – und gemeinsam mit dem Sound vom Bombay Bicycle Club ergibt das sanfte Blubbern des Topfinhalts eine wohlige Melodie. Blubb Blubb BOOM! Oder so.
Hinterm Topf, da steh ich. Rühre um, verkoste, würze nach. Wackel mit den Hüften. Was mir zur perfekten Hexe fehlt ist der Hut am Kopf und die Warze auf der Nase. Und eigentlich kann ich diesen Zauber fast gar nicht glauben, der da passiert. Man werfe simple Zutaten in einen Topf und lasse sie lang genug köcheln, um ihnen einzigartige Aromen zu entlocken. Es ist schon eine faszinierende Sache, wie die einzelnen Zutaten zu einem Ganzen verschmelzen. Jeder trägt seinen Teil zum Endresultat bei, ohne seinen eigenen Charakter zu verlieren. Was für eine schöne Metapher für die ideale Beziehung, nicht wahr?
Bei diesem Chutney gehen Rhabarber und Kirsche eine Symbiose ein. Sie machen das Saure weniger sauer und das Süße weniger süß. Den Rhabarber kann man natürlich auch frisch verarbeiten – ich hatte allerdings noch Eingefrorenen daheim, der vor der neuen Saison weg musste.