Wenn die Tage jetzt schon langsam wieder kürzer werden und der Nebel so gar nicht verschwinden mag, küre ich meine Couch zu meinem Place-to-be. Ich mache alles dort: Essen, schlafen, arbeiten, lesen, Maniküre. Du musst wissen, ich besitze ein extra großes Modell. Extrabreit und extralang. Sodass man zur Not auch darauf schlafen kann. Diese herbstlichen Tage sind einfach wunderbar. Gegen das Fenster klopft der Regen und bei jeder weiteren ausgelesenen Buchseite wächst das Gefühl der Behaglichkeit.
Es ist Herbst, wir brauchen etwas zum Kuscheln. Oder siehst du das anders?
Zu solchen Tagen passt nichts besser als Porridge. Die cremige Variante mit herbstlichen Gewürzen, die heiss genauso gut schmeckt wie lauwarm. Dieses Bratapfel-Porridge gesellt sich gerne zu dir auf das Sofa. Beim Rezept kommen Dinkelflocken ins Spiel, die sind etwas knuspriger als herkömmliche Haferflocken. Kokosöl und warme Gewürze verwandeln das Porridge in den idealen Herbstbegleiter. Anstatt im Kochtopf wird das Porridge im Backofen zubereitet.
Tipp: Mit säuerlichen Äpfeln schmeckt das Porridge am allerbesten.
Manche Gefühle würd ich am liebsten aus dem Fenster werfen. Sie vorher noch einmal kurz tadeln, um sie danach am Schopf mit großem Schwung in den Hof zu katapultieren. An diesen ganz besonders nervtötenden Tagen ziehen sich die Minuten wie quälende Stunden und man ärgert sich über Dinge, die einen sonst einfach kalt lassen. Jede Frau kennt diese Tage. Es ist einfach grausam. Man weiß, dass da gerade etwas vorgeht, das man selbst nicht kontrollieren kann und ist dem ganzen hilflos ausgeliefert. Immer am schmalen Grat zwischen Heulkrampf und Tobsuchtsanfall wird man nicht nur für andere Menschen zum Tyrann, sondern auch für sich selbst.
Für den kleinen Tyrannen in dir: Süße Cashewcreme.
Wo spanne ich nun den Bogen zur Cashewcreme? Nun ja. Dieses Rezept ist an einem dieser Tage entstanden. Auf mentales Unwetter folgt damit süße Schleckerei. Die Cashewcreme ist für solche Tage gedacht, an denen du am liebsten den Löffel ganz tief ins Nutellaglas stecken würdest. Aber eigentlich zu vernünftig bist um es zu tun. Ich fühl mich da immer ganz besonders erbärmlich bemitleidenswert. Darum sag ich dir: Mach die Cashewcreme nach, iss das ganze Glas von mir aus auf einmal auf und habe kein schlechtes Gewissen dabei. Es stecken nämlich nur gute Zutaten drin. Herrlich gesunde Cashewnüsse, Honig, Zimt und Kokosöl. Mehr nicht.
Das mit der Ehre werfe ich für dieses Scone-Rezept gerne über Bord. Ja ich weiß, dass man das liebste Gebäck der Briten eigentlich nicht mit irgendwas kombiniert – und schon gar nicht vegan! zubereitet – sondern gefälligst pur backen soll. Aber ich kann nunmal nicht anders, die Experimentierfreude liegt uns Foodbloggern ja quasi im Blut und alles immer gleich zu machen wäre auf die Dauer ja auch recht langweilig. Ich darf dir aber heute ein Geheimnis verraten: Eben diese Experimentierfreude wird mir des öfteren zum Verhängnis. Eigentlich ist es ja logisch: Wer viel ausprobiert muss auch damit rechnen, dass ab und zu etwas schief geht. Und weil Backen ja im Grunde auch etwas sehr physikalisches ist, und ich da in der Schule nicht so gut aufgepasst habe, passiert das zuweilen. Aber heute hab ich ein Rezept für dich, das jeglichen Gesetzen der Physik strotzt und richtig gut gelungen ist.
Backen ist ja eigentlich Physik. Nur leckerer!
Daher präsentiere ich dir heute: Vegane Himbeer-Kokos-Scones! In den Scones steckt das Vierfache aus der Kokosnuss: Kokosöl, Kokosmilch, Kokosflocken und Kokosblütenzucker. Letzterer gibt dem englischen Teegebäck eine wunderbar karamellige Note und ist nicht ganz so ungesund wie weißer raffinierter Zucker. Ich liebe an den Scones die kleinen Himbeerinseln. Sie haben eine gewisse Säure in sich, die mit der Süße der Himbeeren eine perfekte Symbiose eingeht. Wenn du möchtest kannst du die veganen Scones sogar heute noch backen, denn zum einen sind sie im Handumdrehen gebacken und zum anderen ganz frisch gebacken am besten.
Ursprünglich kommen Cantuccini aus Italien, genauer aus Florenz. Ähnlich wie Zwieback werden Cantuccini zweimal gebacken, einmal auf ein Blech gestrichen und einmal in Stücken. Dadurch wird das Gebäck besonders knusprig. Und auch haltbar, denn früher wurden Cantuccini den Handelsmännern auf Reisen mitgegeben. Ziemlich klug wie ich finde. Was ich nicht wusste: Biscotti und Cantuccini sind im Grunde dasselbe. So schlage ich mit diesem Rezept quasi zwei Fliegen mit einer Klappe.
Cantuccini oder Biscotti: wurscht, hauptsache schmecken tun sie!
Für diese Variante würden die Italiener wahrscheinlich alle Hände über dem Kopf zusammenschlagen, die sie finden können. Sie sind mit Kokosblütenzucker gebacken, was sie schon einmal von den Klassikern unterscheidet. Kokosblütenzucker ist viel gesünder als herkömmlicher raffinierter Zucker und schmeckt fein nach Karamell. Außerdem ist eine Mischung aus Vollkornmehl und normalem weißen Mehl im Teig, was noch einmal zum Geschmack der Cantuccini beiträgt.
In einem schönen, luftdichten Glas sind die Cantuccini lange haltbar und passen perfekt zu einem typischen Espresso. Verzichte beim Nachbacken nicht auf die Zitronenglasur. Sie gibt den Keksen den gewissen Kick. Glaub mir.
Entschuldigt bitte, aber es kann sein, dass ich hier etwas ausfällig werde. Denn ich würde gerne eine Affäre mit diesem Kokoskuchen anfangen. Anstatt ihn mir in kleinen Häppchen zu genehmigen, wurde er schon morgens auf einmal verschlungen. Gierig und ohne langes Vorspiel.
Das besondere an diesem Kokoskuchen ist die dreifache Dosis an Kokos: Sie ist als Kokoszucker drin, als Kokosöl und als Kokosflocken. Die Kokosnuss ist es auch, die dem Kuchen seine unwiderstehliche Konsistenz gibt. Er ist nämlich sehr sehr saftig ohne dabei seine Fluffigkeit einzubüßen. Am Vorabend gebacken, genehmigte ich mir sein erstes Stück Kokoskuchen zum Frühstück. Zuerst komplett nackig (nicht ich – der Kuchen!), beim zweiten Stück dann schon etwas mutiger mit Butter bestrichen. Ein ekstatisches Feuerwerk der Kokosgelüste. Kuchenporno. Keiner von der soften Sorte.
Kuchenporno. Keiner von der soften Sorte.
Wenn du also auch nur einen Hauch an Kokoslust in dir trägst, solltest du dir diesen Kuchen genehmigen. Ich weiß, er schaut unscheinbar aus, es ist keine Glasur obendrauf und besonders fancy ist er auch nicht. Aber unter der Oberfläche hat er’s richtig drauf, der Schlawiner. Ein Verführer, ein Macho, ein Herzensbrecher. Denn nach nur ein paar Stücken war das herrliche Liebesspiel vorbei, denn ohne zu fragen hat sich auch der Liebste am herrlichen Geschmack des Kuchens bedient.
Vielleicht rümpfst du jetzt ein bisserl die Nase, wenn ich dir sage, dass Eierlikör zum Frühstück einfach wunderbar ist. Also pur würde ich ihn ja auch nicht vertragen, aber in diesem Eierlikör French Toast … verdampft der Eierlikör und übrig bleibt das, was wir an ihm so lieben: vanillig-cremiger Geschmack.
Anstatt Toast verwende ich aber immer gerne Briochebrot. Es ist etwas dicker als normaler Toast und wird daher nicht so leicht trocken. Außerdem saugt sich Brioche leichter mit dem Eierlikör voll. Eierlikör und Kokosmilch passen erstaunlich gut zusammen und ich hatte ohnehin noch eine halbe Dose herumstehen, die wegmusste.
Daher kam mir auch die Idee, Kokossahne dazu zu reichen. Und weißt du was? Es ist herrlich! Die Kokossahne kommt erfrischend aus dem Kühlschrank und schmilzt über dem warmen French Toast. Vielleicht ist der Eierlikör French Toast ja genau das richtige für ein gemütliches Frühstück zu Ostern?
Du kannst dich bestimmt daran erinnern, als ich dir letzte Woche über die stürmischen Zeiten erzählt habe. Noch bin ich mittendrin und versuche mich mit aller Kraft am Boden zu halten.
Darum freut es mich umso mehr, dass meine liebe Blogger-Freundin Kathie heute das Ruder übernimmt. Habe ich schon erwähnt, dass Kathie klasse ist? Sie hat nicht nur einen wunderbar hübschen Blog mit tollen Food-Fotos. Sie bloggt auch noch mit ihrem Liebsten Rudi, der ganz oft in der Küche steht und Gerichte zaubert. Ich bin neidisch auf so ein tolle Team!
Habe ich dir schon gesagt, dass Kathie und Rudi ein tolles Blogging-Team sind?
Persönlich durfte ich natürlich auch schon von Kathies Kochkünsten profitieren. Das Quinoa-Tabouleh mit Avocado (damit kann man bei mir ohnehin nichts falsch machen) und Kohlrabi war ein veganes Träumchen. Gemeinsame Leidenschaften verbinden. Eine gemeinsame Leidenschaft von Kathie und mir ist das Frühstück. Ohja – und dieser vegane Frühstücksauflauf, der bei Herbstobst aus dem Vollen schöpft, sieht so toll aus! Man kann sie förmlich riechen, diese Duftkomposition aus zimtigen Äpfeln, Obst und Haferflocken. Aber jetzt lasse ich erstmal Kathie zu Wort kommen.
Ich bin Kathie, und blogge normalerweise auf Kathie’s Cloud über veganes- und vegetarisches Essen sowie Design- und Lifestyle-Themen. Genau wie Conny bin ich ein kleiner Frühstücks-Junkie und versuche mich gerne an neuen Gerichten. Aus diesem Grund hab ich mir für den Gastpost auch eines meiner momentanen Lieblingsfrühstücke ausgewählt und zwar soll es ein herbstlicher Frühstücksauflauf sein.
Gerade in den kühleren Jahreszeiten finde ich warmes Frühstück besonders toll, es wärmt von innen und bereitet den Körper perfekt für den Tag vor. Der Frühstücksauflauf eignet sich für ein ausgiebiges Wochenend-Frühstück genauso wie für den Alltag. Wenns mal schneller gehen muss, kann der Auflauf bereits am Vorabend vorbereitet werden. Und dann in der Früh, während man sich für den Tag fertig macht, gebacken werden. Wenn es um heimisches Obst geht, haben wir auch jetzt die beste Auswahl wie ich finde. Ich kann mich kaum zwischen Zwetschken, Trauben, Birnen und Äpfeln entscheiden. Für den Auflauf hat dann aber ganz klar die Kombination aus Apfel und Zwetschken gewonnen.