Früher habe ich stundenlang gespielt. Die Playstation und ich waren unzertrennlich und oft hab ich über lange Zeit hinweg vergessen zu essen, zu trinken oder aufs Klo zu gehen. Bis ich zum Endboss kam. Manchmal hab ich ihm gleich beim ersten Mal den Kopf abgehackt, aber meistens war ich endlos lange damit beschäftigt ihn zu besiegen.
Jetzt bin ich alt und mein Endboss heißt Mürbteig. Ihn zu meistern hat mir einige Nerven gekostet. Irgendwie sind Mürbteig und ich nicht grade die besten Partner. Und genau deshalb gabs in letzter Zeit so oft Tartes! Man muss dem Endboss schließlich ins Auge blicken. Üben üben üben bis er gelingt. Tatsächlich hab ich jetzt den Dreh raus und finde: Es gibt nix einfacheres als Mürbteig. Na gut, das wäre übertrieben, aber er ist zumindest nichts, wovor man Angst haben muss.
Die Kriecherltarte mit Baiserhaube ist eine Abwandlung des Kriecherlstrudel, denn die Füllung ist genau dieselbe. Was daran liegt, dass man A) das Rad nicht immer neu erfinden muss und B) die Füllung einfach himmlisch schmeckt. Die Kriecherl werden mit Amarettini und Mandeln vermischt, sodass eine sämige Masse entsteht, die spritzig-fruchtig und nussig gleichzeitig ist. Eine geile Kombination! Obendrauf thront die Baiserhaube, die es sich diesmal ganz casual auf der Tarte gemütlich gemacht hat. Ohne Muster, einfach nur mit dem Palettenmesser verstrichen.
Ich rate dir dringend: Backe die Kriecherltarte noch diesen Herbst nach! Es wär ja wirklich schade, noch ein Jahr damit zu warten!