Heute findet meine kleine Mini-Serie zu orientalischen Mezze den wunderhübschen Höhepunkt: Fatair mit Feta und Basilikum! Die Teigtaschen aus Germteig werden mit Feta, Safran und allerhand Gewürzen gefüllt, gefalten und im Ofen gebacken. Sie sind meine absoluten Favoriten auf der Mezzeplatte und ich kann einfach nicht genug von ihnen bekommen.
Die schöne Gelbfärbung des Teigs kommt von Safran – und den schmeckst du auch! Der Teig ist aus Germ und wird damit schön luftig, das Falten in kleine Dreiecke fällt dir bestimmt leicht. Was ich aber ganz besonders mag: Die Fatair sind perfekte kleine Happen, die wie gemacht sind zum Teilen.
Lass mich dich mitnehmen auf eine kleine Reise. Es geht in den Süden, in ein Land, das an Syrien und Israel grenzt. An ein Land am Mittelmeer. Seine Hauptstadt trägt gleichzeitig den Namen meiner Lieblingsband: Beirut. Ja, richtig geraten – es geht in den Libanon.
Unsere Geschmacksreise hat heute ein etwas ganz besonderes für dich: Sfouf ist ein libanesischer Kuchen auf Basis von Grieß. Was dir vielleicht gleich auffällt ist die wunderschöne, sonnengelbe Farbe. Die kommt von Kurkuma – einen Gewürz, das in der libanesischen Küche oft und reichlich eingesetzt wird. Bei uns ist es wohl eher als Superfood bekannt (Kurkuma Latte – remember?) und das nicht ohne Grund: Kurkuma wird als Antioxidant geschätzt, was bedeutet, dass es die Zellen vor Angriffen schützt. Obendrein gilt es als wahrer Fettverbrenner, da es die Gallenblase stimuliert. Und: Entzündungen bekämpft Kurkuma auch – und zwar vor allem im Verdauungstrakt. Klingt super? Ohja – das finde ich auch!
Daher steckt im Sfouf gleich ein ganzer Esslöffel des Superfoods. Er kommt ganz ohne Eier aus und anstatt Butter ist Öl im Teig. Anstatt klassischem Grieß habe ich zu Dinkelgrieß gegriffen und den Kristallzucker durch Birkenzucker ersetzt. So sparen wir uns noch dazu ein paar Kalorien. Der Sfouf hat eine wunderbar luftige und zugleich saftige Konsistenz.
unbekannterweise muss ich dir heute meine Liebe gestehen. Nicht zu dir persönlich – keine Angst – denn dazu kenne ich dich ja zu wenig. Wobei viele ja sagen, dass Liebe durch den Magen geht und man jemanden erst kennt, wenn von seinem Kochlöffel gekostet wurde. Jedenfalls stehe ich aber sowas von auf deine Rezepte! Herrgott, wie kann man sich nur so tolle Geschmackskombinationen ausdenken, wo man doch glaubt, dass heutzutage eh schon alles gekostet wurde?
Und Danke möchte ich auch sagen, dass du Kochbücher schreibst, bei denen man nicht beim Durchblättern schon abnimmt. Sie sind zur Abwechslung mal NICHT gesund. Eine erfrischende Alternative zu den viel zu gesunden Koch- und Backbüchern die jetzt gerade so modern sind, die natürlich ihre Daseinsberechtigung haben, aber irgendwie die Lust aufs genussvolle Schlemmen im Kochtopfboden vernichten.
Heute habe ich die Blumenkohltorte von dir nachgebacken und ich habe mir erlaubt, sie in Karfioltorte umzutaufen. Wir sagen in Österreich nämlich so und sonst bekomme ich von meinen patriotischen Kolleginnen und Kollegen wieder eine auf den Deckel. Aber nur, damit du weißt: Deine Blumenkohl Schrägstrich Karfioltorte war himmlisch! Sie sah aus wie ein kleines Kunstwerk, mit den leicht gebräunten Zwiebelringen obendrauf und dem Sesam als Rand. Ein kleines bisserl habe ich dein Rezept abgewandelt, aber nur so, dass es die verwöhnten Gaumen daheim auch wertschätzen können. Die habens nämlich nicht so mit Schwarzkümmel und darum habe ich ihn gegen schwarzen Sesam eingetauscht.
Achja und bevor ichs vergesse: Komm doch mal zu mir nach Hause. Du könntest über offenem Feuer kochen oder über einem Holzofen. Das würde tolle Fotos hergeben und ich würde alles aufessen, was du kochst – solange kein Schwarzkümmel drin ist.
Verrückt. Übergeschnappt. Völlig plemplem! Aber wirklich. Anders kann ich mir das Gefühl nicht erklären, dass mich stets kurz vorm Urlaub ereilt. Es ist das Gefühl des Gar-Nicht-Erst-Weg-Wollens, weil man dann ja wieder Heim muss. Weil ich mir dieses Fernweh am letzten Urlaubstag ersparen möchte, dieses lästige „Ich-will-hier-bleiben“. Aufstampfen, Arme-Verschrenken, Schnute ziehen, Schmollen. Kennt ihr das? Oder könnt ihr mich nun wirklich in meiner Verrücktheit bestätigen?
Es ist jedes Mal das selbe: Den letzten Urlaubstag kann ich schon gar nicht mehr genießen, da ich dort bleiben möchte, im Urlaub. In meinem zweitliebsten Land der Welt. Dort, wo ganz viele Gefühle hängen und Erinnerungen. Aber gleichzeitig weiß ich auch, dass es Daheim am schönsten ist. Geborgenheit und liebgewonnener Alltag auf mich wartet. Darum hoffe ich jedes Mal schon vorm Urlaub, ob ich nicht diesmal vielleicht ein klein bisschen Heimweh haben könnte?
Das Land, von dem ich euch erzähle, ist Thailand. Für viele ist es ein Traum-Urlaubsziel. Für mich ist es sowas wie eine kleine Rettungsinsel, auf der ich mich völlig ohne Stress, Druck und Bauchweh bewegen kann. Denn seltsamerweise lasse ich die Bauchschmerzen stets am Flughafen zurück. Und darf dann unbeschwerte Wochen ohne CED-Symptome verbringen. Nur leider sind die sehr hartnäckig. Sie warten einfach am Flughafen auf mich und halten mir in der Empfangshalle ein Schild mit der Aufschrift „Schön, dass wir uns wieder sehen!“ entgegen.
Einmal Urlaub und zurück, bitte!
Aber alle Melancholie beiseite – denn heute soll’s hier scharf werden. Ich habe ein Rezept für feurig-scharfe rote Currypaste für euch. Daraus lassen sich wunderbare Currys herstellen, die es in sich haben. Ohne Fertigprodukt, ohne chemische Zutaten. Für die Currys braucht ihr je nach Menge dann 1-2 EL dieser Paste.