Dieses Wochenende habe ich mich selbst therapiert. In den meisten Fällen klappt das nicht – unzählige Selbstversuche mit Vodka haben mich schon fast verzweifeln lassen – aber am Ende hat es dann doch einer geschafft: Germteig. Die beruhigende Wirkung von Germteig-Kneten kann ich wirklich jedem empfehlen, der dringend einmal entspannen muss, der sich Fragen stellt auf die es scheinbar keine Antworten gibt oder vor einem Scherbenhaufen namens Leben steht. Glaub mir. Die Geschmeidigkeit des Knetens, das Immer-wieder-ziehen-Lassen, die Gerüchte und haptischen Eindrücke lassen vielleicht die eine oder andere Träne hochkommen, trocknen diese aber gleich wieder mit dem luftigsten Brioche, das du dir vorstellen kannst.
Das Cranberry-Brioche schmeckt fast so, als würdest du Wolken essen, so luftig ist das. Ab und an stößt du auf eine säuerliche Cranberry (wie das Leben halt so spielt) aber die harmoniert ganz wunderbar mit der Süße des Teigs. Die Mandelblättchen obendrauf: ein Gedicht. Lass sie ja nicht weg! Und sehen sie nicht einfach nur schön aus?
Ein paar Tipps für das Cranberry-Brioche:
Verwende für den Germ zu Beginn warmes Wasser – auf keinen Fall kochendes – sonst zerstörst du die Bakterien und der Briocheteig wird nicht aufgehen.
Anstatt den frischen Cranberries kannst du auch getrocknete nehmen. Dann wird das Brioche aber ein wenig süßer. Arbeite die Cranberries am besten mit den Händen ein, so hast du sie besser im Griff, sollten sie mal rauskullern.
Das Maiskeimöl kannst du auch durch anderes neutrales Speiseöl ersetzen, zum Beispiel Rapsöl. Olivenöl kann ich nicht empfehlen, weil es zu intensiv im Geschmack ist.
Lass dem Briocheteig wirklich alle Zeit der Welt beim Aufgehen. Er braucht das. Nur, wenn du geduldig bist, wird er am Ende so luftig und zart werden. Glaub mir!