Lange Zeit bevorzugte ich Sonnenblumen. Vor allen anderen Blüten. Wann immer man mich auf meine liebsten Blumen ansprach, zeigte ich die Hochnäsigkeit von Rosen auf und wie viel cooler Sonnenblumen seien. Doch mittlerweile – vielleicht liegt’s am Alter – liebe ich den Duft von frischen Rosen und Lavendel.
Als ich vor ein paar Tagen durch einen Laden mit selbst gemachten Seifen schlenderte und an jeder einzelnen roch (das tut man doch so, oder?), blieb ich wie angewurzelt bei der einen Seife mit der Aufschrift „Veilchen“ stehen. Ich glaubte meiner Nase kaum. Diese Seife hat mich sofort in die Zeiten zurück katapultiert, in der ich bei Oma übernachtete, mich zu ihr ins viel zu große Bett gekuschelt habe und sie mir eine Wärmflasche unter die Füße schob. Kurz vorm Zubettgehen besprühte sie unsere Kopfkissen mit einem bestimmten Duft, und genau dieser schwebte mir nun in Form dieser Seife entgegen. Wunderschön! Und ein bisschen traurig…
Heute zeige ich euch dennoch keine Veilchentorte, sondern eine mit den „hochnäsigen“ Rosen. Durch den Sirup aus Rosenwasser und Zitronensaft wird die Roenblütentorte sehr sehr saftig und der Weißwein gibt dem Teig das gewisse etwas. Ähnlich einem besoffenen Kapuziner, falls diese Mehlspeise jemand von euch kennt.