Letzte Woche hielt ich noch ein Plädoyer für die Bequemlichkeit, und zack – rinnen mir die Tage durch die Finger ohne dass ich auch nur einmal backen oder bloggen konnte. Wobei: De Bequemlichkeit war diesmal nicht schuld – im Gegenteil. Eher ein zuviel an Zuviel. Du weißt bestimmt was ich meine. Gut, dass ich nach all dem Stress noch eine Packung Plunderteig im Kühlschrank hatte. Kuchen hilft bekanntlich immer, und meine Experimentierfreude konnte das Zuviel jedenfalls nicht unterkriegen. So kam am Ende eine wilde Mischung heraus, die so so gut schmeckt und dabei so einfach gebacken ist: Plundertarte mit Rhabarber und Bourbon.
Diesmal hab ich wieder mit brauner Butter experimentiert, die bei den Heidelbeercookies schon wahre Wunder gewirkt hat. Wenn du die Butter lang genug vorsichtig köchelst, bekommt sie eine schöne, dunkelbraune Farbe und ein nussiges Aroma. Was im ersten Moment nach einer wahnwitzigen Kombi klingt, entpuppt sich als Dreamteam: knuspriger Plunderteig, spritziger Rhabarber, nussige braune Butter und der gewisse Kick vom Bourbon-Whiskey.
Am besten schmeckt die Plundertarte übrigens einen Tag nach dem Backen. Dann sind alle Aromen in einander übergegangen, der Plunderteig hat die Füllung aufgesogen und die Tarte lässt sich leicht schneiden. Wenn du genau hinschaust, erkennst du auf den Fotos auch die einzelnen Schichten der Tarte, die sind fast wie ein Kunstwerk. Der blättrige Plunderteig mit seinen luftigen Teigblättern. Die zarte Creme und dazwischen die pinken Rhabarber-Farbklekse. Genau so liebe ich Gebäck – ohne großes Schischi und einfach nur von Natur aus schön.