Also. Es ist ja nicht so, dass um diese Jahreszeit noch Zwetschgen wachsen würden. Daher sehe ich schon den ein oder anderen Verfechter der saisonalen Küche den Zeigefinger heben. Aber. Ich kann euch beruhigen. Die Zwetschgen stammen erntefrisch aus dem Gefrierschrank. Wir haben so viel davon, dass ich gar nicht mehr weiß wohin.
Die Ernte fiel nach dem letzten dürren Jahr heuer wieder enorm aus. Da kann man sich gut vorstellen, dass bei sechs alten Zwetschgenbäumen richtig viel zu holen ist. Moritz hat die Zwetschgen an einem gemütlichen Herbstabend allesamt halbiert und vom Kern befreit, dass ich es jetzt beim Backen möglichst einfach habe. So brav, gell?
2015 war ein richtig gutes Zwetschgenjahr!
Einige Kilo Zwetschgen wurde zu Powidl verarbeitet, einem typisch österreichischen Brotaufstrich. Und ein Kilo wanderte in diesen herrlichen Zwetschgen-Pie. Findet ihr nicht auch, dass Pie so etwas heimeliges hat? Das Gitter obendrauf sieht aus, als hätte es Oma mit ihren riesigen Nadeln gestrickt. Und die Füllung mit Zimt und extraviel Frucht – einfach spitze!
Schneidet man den Zwetschen-Pie an, tut sich die fruchtig-cremige Füllung auf. Die entsteht, wenn die Zwetschgen in fast nichts anderes außer dem eigenen Saft garen. Zimt, Ingwer und ein paar Nüsse dazu, und schon ist das Kuchenglück perfekt.