Die zitronigen Energiebällchen mit Chiasamen, Cashewkernen und Datteln gehen glatt als Pralinen durch. Die einen würden sie vielleicht an den Schreibtisch mitnehmen, um Mittagstiefs zu überbrücken (weil sie Energie liefern, ohne schwer im Magen zu liegen!), ich hingegen genießen sie wie Pralinen. Eines nach dem anderen. Alle für mich alleine. Bis sie … weg sind, jawohl! Da vergisst man glatt, dass sie roh, vegan und zuckerfrei sind.
Lange Zeit bevorzugte ich Sonnenblumen. Vor allen anderen Blüten. Wann immer man mich auf meine liebsten Blumen ansprach, zeigte ich die Hochnäsigkeit von Rosen auf und wie viel cooler Sonnenblumen seien. Doch mittlerweile – vielleicht liegt’s am Alter – liebe ich den Duft von frischen Rosen und Lavendel.
Als ich vor ein paar Tagen durch einen Laden mit selbst gemachten Seifen schlenderte und an jeder einzelnen roch (das tut man doch so, oder?), blieb ich wie angewurzelt bei der einen Seife mit der Aufschrift „Veilchen“ stehen. Ich glaubte meiner Nase kaum. Diese Seife hat mich sofort in die Zeiten zurück katapultiert, in der ich bei Oma übernachtete, mich zu ihr ins viel zu große Bett gekuschelt habe und sie mir eine Wärmflasche unter die Füße schob. Kurz vorm Zubettgehen besprühte sie unsere Kopfkissen mit einem bestimmten Duft, und genau dieser schwebte mir nun in Form dieser Seife entgegen. Wunderschön! Und ein bisschen traurig…
Heute zeige ich euch dennoch keine Veilchentorte, sondern eine mit den „hochnäsigen“ Rosen. Durch den Sirup aus Rosenwasser und Zitronensaft wird die Roenblütentorte sehr sehr saftig und der Weißwein gibt dem Teig das gewisse etwas. Ähnlich einem besoffenen Kapuziner, falls diese Mehlspeise jemand von euch kennt.
Ich muss euch vorwarnen: Dieser Post ist ein sehnsüchtiger. Einer, der zum Ausdruck bringt, was mir seit Wochen fehlt. Schokolade. Lebenselixier. Antrieb.
Aber erstmal von vorne: Diese Birnen-Walnuss-Brownies habe ich schon vor einigen Wochen gebacken. Genauergesagt am 31. Dezember 2014 – als letzte Leckerei des Jahres sozusagen. Dass ich kurz danach aber für WOCHEN (dieses Wort ist viel zu harmlos um diese schier unendliche Zeitspanne auszudrücken) keinen Kuchen mehr essen werde, wusste ich damals noch nicht. Umso größer ist jetzt die Sehnsucht nach genau diesen Brownies. Seit 07. Januar habe ich nun nix Süßes mehr gegessen. Keinen Bissen. Kein Kuchen, keine Schokolade, kein Keks, keine Zwischenmahlzeit. Ich faste nämlich bzw. habe sehr streng gefastet und bin jetzt gerade in der „Wieder ans Leben herantasten“-Phase mit einer Mahlzeit pro Tag. Warum das ganze und wie es mir dabei ergeht, erzähle ich euch in einem anderen Post.
Ein Leben ohne Schokolade: möglich aber ziemlich scheiße.
Denn jetzt sind die Birnen-Walnuss-Brownies die Hauptdarsteller. Könnt ihr auf den Fotos sehen, wie schön saftig und weich sie sind? Man kann die Schokolade fast sehen, wie sie aus der Krume fließt. Dazu knackige Walnüsse und ein Hauch von Frucht. Die Birne eignet sich hier ganz hervorragend, weil sie nicht zu dominant im Geschmack ist. Hach – ein Traum von einem Brownie.
Der erste Post des Jahres 2015 – und dann ist das ein veganes, viel zu gesundes Rezept. Eines für Petersilien-Cashew-Pesto – ohne Parmesan, ohne Öl…
Warum? Nun ja. Ich sag es einfach mal gerade raus: Das Schlemmen hinterlässt seine Spuren. Was in der englischen Sprache niedlicherweise „Muffin Top“ heißt, formulieren wir auf Deutsch schon nicht mehr so blumig „Schwimmreifen“ oder „Rettungsring“. Die sind da, denen kann ich mich nicht mehr erwehren und um sie lieb zu haben sind sie einfach nicht attraktiv genug. Rubensfrau hin oder her.
Darum: Auf ein gesundes Jahr 2015. Ich möchte mich schließlich auf Thailands Stränden im Bikini nicht schämen müssen. (Wie Thailand?! Dazu gibts bald mir in einem anderen Post) Ihr braucht euch allerdings nicht zu fürchten. Es wird auf dem Blog auch 2015 süße Sünden geben, vor Sahne strotzende Torten und Weißmehl bis zum Umfallen.
Ich werde lediglich versuchen, meine Kreationen nicht mehr ganz so… „mächtig“ zu gestalten. Sagen wirs mal so.
Denkt ihr auch manchmal an die Zukunft? Daran, wie ihr euch fühlt und wer ihr mit 70 seid? Ob ihr alt und faltig auf dem Bänkchen vorm Haus sitzt, die Enkelkinder beobachtend und eigentlich kaum mehr zum Glücklichsein braucht. Ich schon. Aber nur selten – weil dieser schöne Gedanke an Falten und Apfelkuchen von Ängsten infiltriert wird. Daran, diejenigen Menschen zu verlieren die ich liebe. Mein Eltern, meinen Partner, meine Freunde. Dass es all die tollen Schauspieler nicht mehr gibt, mit denen ich groß wurde und die jetzt meine Helden sind. Dass sich so viel verändert und ich da nicht mehr mithalten kann. Ein altes Eisen eben.
Es ist ein bittersüßes Gefühl, das die Nackenhaare sträubt. Wie werden wir alle sein in zehn, zwanzig Jahren?
Vielleicht habe ich deswegen so ein Bedürfnis, an Dingen festzuhalten. Marmelade zu kochen. Den Sommer auch noch im Winter genießen zu können und den Herbstgeschmack für den Frühling zu konservieren. So wie diese Kürbis-Marmelade mit Weißwein. Ein Glas wurde gleich verspeist – das andere wandert in die Vorratskammer. Weil ich damit Momente einfange: für die Zukunft – aber noch nicht für das faltige Hausbankerl.
Auf ein Wort: Wir Foodblogger haben es wirklich, wirklich schwer. Wenn es zum Beispiel um Bäckereien und Konditoreien geht, dann kann mich fast nichts mehr so richtig vom Hocker hauen. Ständig vergleicht man das Stück Torte mit dem, welches man selbst gerade erst gebacken hat. Bemängelt lieblose oder nicht vorhandene Dekoration. Oder noch schlimmer: Bestellt erst gar nichts. „Ein Mineralwasser bitte!“ – wem kommts bekannt vor?
Früher, da war alles besser. Da ging man noch in die Bäckerei und erfreut sich selbst am schnödesten Stück Kardinalschnitte. Die langweilige Präsentation fiel gar nicht auf. Hach – wir tragen schon ein hartes Los mit uns umher.
Weil selber Backen nicht nur viel viel besser schmeckt und Geld spart (Unter 3,10 Euro bekommt man ja kein Stück Torte mehr), sondern auch Spaß macht, gibts heute mein Rezept für Winzertorte. Der Kuchen mit Topfen und ganz vielen Weintrauben obendrauf ist ein himmlischer Herbst (-& Winter)bote, der noch besser schmeckt, wenn die Weintrauben selbst gepflückt sind.
Ihr habt richtig gelesen: Ziegenfrischkäse. Ziegenfrischkäse auf einem Bett aus Schokocookies, bestreut mit den besten Schwarzbeeren. Klingt toll und ist es auch!
Das Rezept verlangt zwar nach der vollen Ziegen-Dosis, da habe ich mich aber dann doch irgendwie nicht drüber getraut. Daher wurde eine simple Regel angewandt, die immer passt, wenn man mit heiklen Zutaten backt: 2/3 Normaler Frischkäse und 1/3 mit Ziege. Damit bekommt die Ziegenfrisckäse-Torte zwar ein sehr feines Ziegenaroma, man erleidet aber dennoch keinen unerwarteten Schock. Und das beste kommt zu Schluss: Diese Torte backt im Kühlschrank – der Backofen bleibt aus. Yippie!