Reisegeschichten

Thailand für Foodies: 7 Dinge, die du vielleicht noch nicht über Thaifood wusstest

September 18, 2016
So wird Thaifood in Bangkok gegessen

Weißt du, was richtig klasse ist? Thailand!

Und weißt du auch warum? Thaifood!

Ohja. Ich verrate dir heute ein paar Geheimnisse, die du vielleicht noch nicht über Thaifood wusstest. Ein paar davon ersparen dir das ein oder andere Fettnäpfchen, indem ich selbst in ein solches getreten bin.

Thaifood-Fact #1: Stäbchen sind für Noobs.

Du glaubst, überall in Asien wird mit Stäbchen gegessen? Falsch! Ganz falsch sogar. Daher kann es dir das ein oder andere Mal passieren, dass du schiefe Blicke erntest, wenn du deinen gebratenen Reis übereifrig mit Stäbchen essen möchtest. Denn in Südostasien, und dazu gehört auch Thailand, kommen Stäbchen nur in Chinesischen Restaurants und Straßenständen zum Einsatz. Auch Messer und Gabel sind unüblich. Vielmehr wird mit dem Löffel gegessen.

Greif lieber zu Löffel und Gabel statt zu Stäbchen!

Die Gerichte werden mit der Gabel oder den Seiten des Löffels in mundgerechte Stücke geschnitten, auf den Löffel geschaufelt und damit gegessen. Vorteil: Auf den Löffel passt viel mehr leckeres Thaifood drauf. Und es braucht viel weniger Übung als Stäbchen. Solltest du allerdings an eine chinesische Garküche geraden, greif ruhig zu! Mein Tipp: Sieh dich um wie die Einheimischen ihre Portionen essen und machs einfach nach.

Süße Roti auf den Straßen Bangkoks

Roti werden in Sekundenschnelle mit flinken Fingern gebacken, dazu gibts frische Bananen.

Thaifood-Fact #2: Thaifood ist nicht immer gesund.

Überall wird Thaifood als das Nonplusultra an gesunder Küche angepriesen. Klar, es ist natürlich auch viel frisches Gemüse drin, das nur ganz kurz gebraten wird. Aber wer schon einmal in Thailand war wird bemerkt haben, dass sehr viel Öl zum Braten im Wok verwendet wird. Gerade in Straßenküchen wird meistens Erdnussöl verwendet – und zwar nicht das native kaltgepresste, sondern eher eines aus günstiger Produktion. Versteht mich nicht falsch – ich liebe Thaifood und es ist auch einer der Hauptgründe, warum es mich immer und immer wieder dorthin zieht. Aber so gesund wie jeder glaubt ist es leider nicht.

Auch Glutamat wird in Thailand so großzügig verwendet wie bei uns Salz und Pfeffer. Das weiße Pulver dient als Geschmacksverstärker und nicht jeder verträgt es so gut. Gerade wir Europäer haben manches Mal damit zu kämpfen, weil es in Thailand oft löffelweise in die Gerichte wandert.

Milktoast in Bangkok

Süßes Frühstück: Toast vom Straßengrill mit Kondensmilch. Und ein Lächeln!

Thaifood-Fact #3: Salz suchst du wahrscheinlich vergebens.

Denn anstatt Salz kommt Fischsauce („nam pla“) in die Gerichte. Sie wird aus getrocknetem Fisch gewonnen und schmeckt dementsprechend streng. Du wirst aber bald merken, dass Thaifood nur dann richtig gut schmeckt, wenn zumindest ein Schuss Fischsaue drin ist. Eigentlich braucht es in Thailand auch gar kein Salz, denn die Mischung aus Gewürzen wie Chili, Ingwer, Koriander, Thai-Basilikum, Minze, Zitronengras, Garnelenpaste und Knoblauch verleiht ihr diesen einzigartigen Geschmack. Den Thais schmeckt es übrigens nur dann richtig gut, wenn alle Geschmacksnoten in einem Gericht enthalten sind. Am besten schmeckt es süß, sauer, salzig, scharf und bitter gleichzeitig. Wundere dich also nicht, wenn ein Schüsselchen brauner Zucker zu deiner Nudelsuppe gereicht wird.

Thaifood ist immer süß, sauer, scharf, bitter und salzig gleichzeitig.

Ausnahme: Fruchtsäfte! Damit der Körper bei der ständigen Hitze ausreichend mit Mineralstoffen versorgt wird, servieren die Thais frisch gepresste Säfte meist mit einer großzügigen Prise Salz.

Straßenstände am Siam Square in Bangkok

Blick von oben: Straßenküche auf Bangkoks Siam Square.

Thaifood-Fact #4: Kuchen übrigens auch.

Ja, daran hatte ich lange zu knabbern. Oder eben nicht. Denn Kuchen sind in der ursprünglichen Thailändischen Küche überhaupt kein Thema. Klingt schade? Ja ein bisschen schon. Wenn du auf deine schlanke Linie achtest wirst du dich allerdings in Thailand verlieben. Als Dessert werden nämlich meistens frische Früchte gereicht, von denen es so viele so günstig gibt, dass man sich richtig satt daran essen kann. Die Ananas schmeckt nirgends auf der Welt süßer und Bananen ebenso. Von den Mangos ganz zu schweigen … „There is always room for dessert“ bekommt in Thailand eine ganz andere Bedeutung.

Frische Früchte werden den ganzen Tag über von fliegenden Händlern verkauft. Sie schneiden dir die Früchte frisch in mundgerechte Stücke und packen sie dir, gemeinsam mit Holzstäbchen und Chilisalz in ein Plastiksackerl. Das Chilisalz lasse ich immer gerne weg … Das geht mir dann doch irgendwie zu weit.

Sticky Rice with Mango

Kein Thailand-Urlaub ohne Sticky Rice mit Mango

Crashkurs: so bestellst du Früchte auf Thai

// Ananas: sappalot

// Bananen: kluey

// Jackfrucht: kanun

// Mango: mamuang

// Orange: som

// Papaya: malakhor

// Rambutan: ngor

// Rosenapfel: chompu

Neben Obst zum Nachtisch gibts auch Sachen wir Reispudding oder Tapiokoacremes und -Puddings, die oft und gerne in grelle Farben eingefärbt werden. Neongelb, Pink und Grün bringen angeblich Glück.

Thaifood-Fact #5: Die Frau bezahlt.

Zugegeben, auf das war ich beim ersten Restaurantbesuch in Bangkok nicht vorbereitet. Die Rechnung ging damals nämlich nicht an den Mann, wie bei uns üblich, sondern an mich. Den Grund dafür habe ich wenig später von einheimischen Freunden erfahren: Die Frau führt den Haushalt. Sie steuert einen großen Teil des Einkommens bei und sorgt dafür, dass es allen Familienmitgliedern gut geht. Irgendwie sympathisch, oder nicht?

Thai Coffee Bangkok Thailand

Thai Coffee ist stark und wird mit süßer Kondensmilch zubereitet.

Thaifood-Fact #6: Getränke im Plastiksackerl.

Ich liebe Thai-Icetea, grünen Tee und all die frisch gepressten Säfte der Straßenstände Bangkoks. Was ich allerdings nicht liebe: Plastik. Die Thais hingegen schon. Sogar die Getränke werden in Plastiksackerln überreicht. Natürlich gibts auch Becher, die findet man allerdings nur in der Innenstadt und in der Nähe von Touristenattraktionen.

Pro-Tipp: Fortgeschrittene transportieren das Getränkesackerl elegant am kleinen Finger

Plastikbeutel hingegen werden von den Einheimischen elegant an Zeigefinger, Rucksack oder Mopedlenker transportiert. Tipp: Versuche gar nicht erst, den Beutel irgendwo abzustellen. Lieber schnellsten austrinken.

Thaifood-Fact #7: Frische Kräuter gehören zu jeder Mahlzeit.

Dazu zählen Koriander, Kraut, Thai-Basilikum und Minze. In jedem Thai-Restaurant, bei dem es Tische gibt (also nicht in den Garküchen), werden sie auf einem separaten pastellfarbigen Teller gereicht. Zupf sie über deinen Reis, deine Nudeln oder dein Gemüse. Sie schmecken herrlich und machen jedes Gericht erst komplett. Ich liebe die Art, wie großzügig die Thaiküche mit den Kräutern umgeht. Sie sind nicht nur Deko und werden zaghaft über die fertigen Gerichte gestreut, sondern sind integraler Bestandteil jedes Gerichts. Einfach herrlich!

Und, Appetit auf Thaifood? Ich würde mir ja am liebsten gleich wieder einen Flug nach Bangkok buchen …

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2 Comments

  • Reply Praxis Seelentanz November 14, 2024 at 12:19

    Dankeschön für deine Eindrücke. Hast du Tipps für Thaifood ohne Glutamat (MSG), wenn man das erste Mal in Thailand unterwegs ist?
    Danke 🙏🏻

  • Reply Johanna September 24, 2016 at 18:34

    Da ist wirklich einiges dabei, das ich nicht wusste! Das mit dem Salz zum Beispiel! Wirklich interessanter Artikel!

    Liebe Grüße
    Johanna
    von http://www.dinner4friends.de

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