Kuchen/Torten

Zwetschgen-Pie | gschmackige Resteverwertung.

Februar 17, 2016
Zwetschen Pie mit knusprigem Teig

Also. Es ist ja nicht so, dass um diese Jahreszeit noch Zwetschgen wachsen würden. Daher sehe ich schon den ein oder anderen Verfechter der saisonalen Küche den Zeigefinger heben. Aber. Ich kann euch beruhigen. Die Zwetschgen stammen erntefrisch aus dem Gefrierschrank. Wir haben so viel davon, dass ich gar nicht mehr weiß wohin.

Die Ernte fiel nach dem letzten dürren Jahr heuer wieder enorm aus. Da kann man sich gut vorstellen, dass bei sechs alten Zwetschgenbäumen richtig viel zu holen ist. Moritz hat die Zwetschgen an einem gemütlichen Herbstabend allesamt halbiert und vom Kern befreit, dass ich es jetzt beim Backen möglichst einfach habe. So brav, gell?

2015 war ein richtig gutes Zwetschgenjahr!

Einige Kilo Zwetschgen wurde zu Powidl verarbeitet, einem typisch österreichischen Brotaufstrich. Und ein Kilo wanderte in diesen herrlichen Zwetschgen-Pie. Findet ihr nicht auch, dass Pie so etwas heimeliges hat? Das Gitter obendrauf sieht aus, als hätte es Oma mit ihren riesigen Nadeln gestrickt. Und die Füllung mit Zimt und extraviel Frucht – einfach spitze!

Schneidet man den Zwetschen-Pie an, tut sich die fruchtig-cremige Füllung auf. Die entsteht, wenn die Zwetschgen in fast nichts anderes außer dem eigenen Saft garen. Zimt, Ingwer und ein paar Nüsse dazu, und schon ist das Kuchenglück perfekt.

Der Zwetschgen-Pie ist

  • perfekt für den Herbst
  • satt mit frischen Zwetschgen gefüllt
  • etwas aufwendiger in der Zubereitung
  • mit herbstlichen Gewürzen verfeinert
  • warm aus dem Ofen mit Vanilleeis ein Genuss
  • aber auch abgekühlt zum Kaffee einfach himmlisch

Saftiger Zwetschgen Pie

Zwetschgen-Pie – für eine Form mit 23 cm Durchmesser

  • 275 g glattes Weizenmehl
  • 2 EL Staubzucker
  • 130 g kalte Butter in Würfeln + 50 g für die Füllung
  • 3 Eigelb: 2 für den Teig und 1 zum Bestreichen
  • 1,3 kg Zwetschgen (meine waren vom Sommer tiefgekühlt, frische gehen aber auch!), die Kerne entfernt
  • 100 g Kristallzucker
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1/2 gemahlener Ingwer
  • 3 EL Speisestärke
  • 50 g Mandelblättchen
  • Salz

Als erstes bereiten wir den Teig zu. Dafür das Mehl mit dem Staubzucker und einer Prise Salz versieben. In eine Rührschüssel geben. 130 g der Butter darauf verteilen und mit den Knethaken des Rührgeräts vermengen. Das klappt auch mit kühlen Fingerspitzen ganz gut. Es sollte dann die Konsistenz von Bröseln annehmen. Zwei Eigelbe mit 60 ml kaltem Wasser verquirlen und zu den Teigbröseln in die Schüssel geben. Schnell zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig in zwei Teile teilen – einer davon etwas größer und einer etwas kleiner für Boden und Gitter obendrauf – und im Kühlschrank mindestens eine halbe Stunde kaltstellen.

Die größere der beiden Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und die Pie-Form damit auslegen. Auch am Rand hochziehen. Form wieder zurück in den Kühlschrank stellen.

Jetzt gehts an die Füllung. Dafür die Zwetschgen mit Kristallzucker, Zimt, Ingwer, Speisestärke und den Mandelblättchen mischen. Bei tiefgekühlten Zwetschgen bietet es sich an, die Früchte schon vorab langsam aufzutauen. Die können nämlich beim Mischen sonst sehr zickig sein. Ich habe die Zwetschgen anstatt mit dem Löffeln einfach mit den Händen vermischt. Zwetschgengemisch in die Pie-Form füllen. Keine Angst – hier entstand bei mir ein riesiger Zwetschgenberg, der weit über den Pierand hinaus ragte. Das wird bei euch vermutlich auch so aussehen. Aber beim Backen im Ofen schrumpfen die Früchte, sodass dann wieder eine schöne Oberfläche entsteht.

Für das Teiggitter die zweite Teigportion aus dem Kühlschrank holen und ausrollen. In gleichmäßig breite Streifen schneiden. Profi-Tipp: Den Pizzaschneider verwenden, jawoll. Gleichmäßiger gehts nicht! Die Teigstreifen gleichmäßig gitternetzförmig über den Pie legen. Besonders schön sieht es aus, wenn sich die Streifen überlappen. Wie das geht, seht ihr hier: klick! Die Teigstreifen am Rand mit dem restlichen Teig zusammendrücken, damit nichts ausläuft. Das restliche Eigelb mit einem Esslöffel Milch verquirlen und mit einem Backpinsel über das Teiggitter streichen. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch das Gitter mit etwas Zucker bestreuen.

Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und den Pie solange kühl stellen. Auf mittlerer Schiene 20 Minuten backen. Die Ofentemperatur auf 180 Grad reduzieren und weitere 20 bis 30 Minuten backen. Falls der Teig zu dunkel werden sollte einfach mit Alufolie abdecken.

Zwetschgen-Pie aus dem Ofen nehmen und kühl stellen. Der Pie sollte vor dem Servieren ein paar Stunden kühlen, damit er sich gut schneiden lässt.

Inspirationsquelle: verändert nach Jamie Oliver Magazin September/Oktober 2015

Zwetschgen Pie nach Jamie Oliver

Der Pie-Teig ist übrigens universell einsetzbar. Man kann ihn mit allerlei anderen Früchten mischen, egal ob tiefgekühlt oder frisch:

  • ganz klassisch mit Äpfeln und/oder Birnen
  • sommerlich mit frischen Pfirsichen
  • amerikanisch mit Heidelbeeren

Zwetschgen-Gitter-Kuchen

Wie man sieht habe ich selbst beim Gitter ein bisserl geschummelt. Aber das ist okay – der Zwetschge-Pie sieht auch so traumhaft rustikal aus.

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