Was tun mit zu süß geratener Marmelade? Diese Frage musste ich mir vor kurzem stellen, als ich im hintersten, dunkelsten Eck der Speisekammer ein paar Gläser entdeckte. Sie waren liebevoll verziert und ich habe da eine wage Erinnerung an meine ersten Marmelade-Einkoch-Versuche. Mit Gelierzucker 1:1. Mehr brauche ich erfahrenen Einmacherinnen wohl nicht zu sagen. Die Marmeladen waren allesamt viel zu süß. Weshalb ich sie seitdem, völlig zu unrecht, links liegen ließ. Aus Scham vor dem eigenen Versagen. Ja, so bin ich – Sternzeichen Steinbock. Und das brauche ich erfahrenen Astrologinnen wohl nicht zu sagen.
Jedenfalls taten sie mir unheimlich Leid, diese vereinsamten Marmeladegläser. Weshalb ich sie kurzerhand zwischen ein paar Lagen Germteig schmierte. Die Marmelade, versteht sich, nicht die Gläser.
Als erstes kam die Zwetschgen-Marmelade dran. Im Zwetschgen-Zupfbrot erwachte die Marmelade zum neuen Leben! Germteig macht doch alles wieder gut, oder nicht? Es macht richtig Spaß, dieses Brot zu naschen. Schicht für Schicht wird davon herunter gezupft. Bis man feststellen muss, dass auch das größte Germteig-Glück einmal ein Ende hat. Aber keine Sorge – es ist noch zu süß geratener Nachschub da. Bananen-Apfel-Marmelade zum Beispiel.
Zwetschgen-Zupfbrot – für eine 21er Kastenform
- 500 g glattes Weizenmehl
- 50 g Kristallzucker
- 1 Pkg. Vanillezucker
- 1 Pgk. Trockengerm
- Salz
- 50 g + 2 EL Butter
- 150 ml Vollmilch
- 2 Eier
- 1 Glas Zwetschgenmarmelade, am besten selbst gemacht (Ihr könnt natürlich jede Marmelade eurer Wahl nehmen)
Das Mehl mit dem Zucker, Vanillezucker, dem Germ und einer Prise Salz vermischen. 50 g Butter sanft schmelzen. Milch dazugießen und ebenfalls erwärmen. Mit Eiern zur Mehlmischung geben. Das ganze mit den Knethaken des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine zu einem glatten, elastischen Teig verknetet. Das dauert ca. 8 Minuten. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen. Das Teigvolumen wird sich verdoppeln.
Die Kastenform einfetten. Den Germteig auf der bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten und zu einem Quadrat von etwa 50×50 Zentimetern ausrollen. Mit der Zwetschgenmarmelade bestreichen. Es ist übrigens hilfreich, wenn ihr die Marmelade vorher kurz erwärmt oder zumindest aus dem Kühlschrank nehmt. Warme Marmelade lässt sich viel besser verarbeiten. Den Teig mit dem Pizzaschneider in gleichgroße Quadrate schneiden, die in etwa die Höhe und Breite der Kastenform haben. Die Teigquadrate nacheinander senkrecht in die Kastenform stapeln. Das macht ihr, bis der ganze Teig verbraucht ist. Den Teig noch einmal zugedeckt etwa eine halbe Stunde gehen lassen. Wieder wird der Germ seinen Zauber entfalten und das Volumen so richtig schön vergrößern.
Den Backofen auf 150° Umluft vorheizen. Auf den Falten des Teigs ein paar Butterflöckchen verteilen und auf mittlerer Schiene 30-40 Minuten backen. Wenn nötig, das Zwetschgen-Zupfbrot nach 20 Minuten mit Alufolie abdecken.
Wenn das Brot fertig gebacken ist, lasst ihr es am besten vollständig in der Form auskühlen.
Inspirations-Quelle: Lecker Bakery 03/2013
Das ist es glaub ich. Mein Zwetschgen-Favorit. So könnte ich wirklich etwas mehr von der kleinen lila Frucht essen. Bisher bin ich ja nicht so sehr mit ihr warm geworden, obwohl ich es so oft probiert habe.
6 Comments
[…] Zwetschgen Zupfbrot von moment in a jelly jar: […]
Wow, das Brot sieht ja toll aus!! Muss ich unbedingt nachbacken!!
Ich habe übrigens auch ein Zwetschgenrezept reingestellt, falls du noch weiter suchst 🙂
Lg Sabine
Ich mach ja auch gern Zupfbrot, aber klassisch, mit Zimt und Zucker. Mit Marmelade hab ich es mich noch nie backen getraut, ich hatte immer Angst, die verbrennt mir zu schnell im Ofen. Hast du das Zwetschkenbrot anders behandelt als das normale?
Hi Sonja,
ich hab das Brot ehrlich gesagt gar nicht anders behandelt. Das Zupfbrot wird schon etwas knusprig oben, aber bleibt trotzdem innen schön saftig.
Liebste Grüße,
Conny
Liebe Conny,
Ich habe mich schon oft gefragt wie man dieses Zupfbrot herstellt…
Jetzt weiß ich es auch 🙂
Tolles Rezept, ich habe auch noch ein paar Leichen im Keller, geschenkte Marmelade, hüstel…
Herzliche Grüsse,
Sabine
Liebe Sabine,
diese Leichen kenne ich nur zu gut! 😉
Alles Liebe und einen tollen Start in die neue Woche,
Conny